Seit Erscheinen der Kriminalromane von Autor Raymond Chandler um den Privatdetektiv Philip Marlowe gab es, bis in die heutige Zeit, etliche Verfilmungen. Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Verkörperung durch Humphrey Bogart in "The Big Sleep". Positiv zu vermerken ist auch die Darstellung Elliott Goulds als Philip Marlowe in der Verfilmung Robert Altmans "The Long Goodbye" von 1973.
Was nun "Die Dame im See" von 1947 betrifft, hat mich selbige sehr positiv überrascht. Aus heutiger Sicht und Dank der aktuellen Produktionsmöglichkeiten wirken Spielfilme aus dieser Zeit meist antiquiert und gelegentlich aufgrund mangelnder technischer Umsetzbarkeit unfreiwillig komisch.
Dies trifft auf die "Dame im See" glücklicherweise nicht zu. Außerdem hat Regisseur und Hauptdarsteller Robert Montgomery einen raffinierten optischen Clou angewand. Da die Romane aus der "Sicht" des Privatdetektivs Marlowe geschrieben sind, hat Regisseur Montgomery diese Ich-Erzählweise filmisch umgesetzt. Die agierenden Personen sprechen somit direkt in die Kamera wenn sie mit dem Privatdetektiv Marlowe kommunizieren. Kurz gesagt, ist der Hauptdarsteller (außer in einer Szene, in der er in einen Spiegel sieht) im ganzen Film nicht zu sehen.
Auch wenn Gestik und Mimik, zu dieser Zeit im Kino, für meinen Geschmak noch etwas überbetont wurden, besitzt der Film Spannung und Dramtik. Die stilistische Umsetzung ist auf jeden Fall herrausragend gelungen. Alles in allem eine überzeugende Verfilmung.