Seitdem ihm die Lizenz entzogen wurde ist Graf Splattenstein ziemlich sauer darüber, dass sein Genie von den Kollegen nicht erkannt wird. Auf seinem Schloss (toll, dieses Modell auf dem Hügel) forscht er im Geheimen weiter, um die perfekte Frau zu erschaffen, doch die Polizei kommt ihm allmählich auf die Schliche, da in der Gegend schon über 20 Frauen ermordet und verstümmelt aufgefunden wurden... Ganz offensichtlich stand der Klassiker Frankenstein Pate bei dieser kleinen Produktion aus dem hohen Norden, die das Thema amateurtypisch in einen splatterigen Kontext verpackt. Dabei wirken die hölzernen Darsteller um Matias Ärje durchaus bemüht und machen eines richtig: Sie nehmen sich selbst nicht gerade ernst. Allein schon das gnadenlose Overacting von Graf Splattenstein führt ansatzlos in eine persiflierende Atmosphäre, die im Verlauf immer weiter abdriftet, wo sonst wird ein Opfer schon von der Skisprungschanze geworfen, um unten ihre noch benötigten Eingeweide herauszupulen oder die beiden Polizisten vom Chef mit energischem Geschrei zur Aufklärung bewegt, da den Angsthasen das Schloss zu unheimlich ist. Einige Lacher sind schon drin und einiges an Splatter auch, wobei die Kamera nicht alles zeigt, wo der ein oder andere Körperteil abgetrennt, verätzt oder verbrannt wird. Formal betrachtet ist das nur für Amateur-Splatter-Fans zu empfehlen, die sich an No-Budget nicht stören, sondern stattdessen manch ulkigen Dialogen in der finnischen Aussprache Erheiterung abgewinnen können, irgendwie putzig, genau wie der Soundtrack, der alle finnischen Klischees erfüllt und natürlich heavy ist, dass die Schwarte kracht. Technisch ist das nicht besser als vieles hierzulande, wo man einfach mal die Kamera auf die besten Kumpels hält, ein Phänomen ist "Splattenstein" trotzdem, denn es ist fast egal, ob es freiwillig oder unfreiwillig komisch ist, man hat sich ein paar unterhaltsame Ideen einfallen lassen, statt den gleichen Zombiestreifen wie einige tausend andere Amateure vorher zu drehen. Kein Wunder, dass dieses kleine Schundwerk einen gewissen Kultstatus genießt und sogar einige Fortsetzungen nach sich zog.
Fazit: Finnisches Frankenstein-Rip-Of, das sich die perfekte Frau zusammensplattert. Amateurtrash im Taschengeldformat. 5/10 Punkten