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Ein Schriftsteller mit Schreibblockade, Marylin Monroe´s Jacke und ein toter Hund. Quentin Tarantino hätte wohl aus diesen Zutaten eine neue PULP FICTION-Episode gemacht. Nicht so Curtis Hanson. Der Mann, der mit L.A. CONFIDENTIAL den vielleicht besten Polit-Thriller der 90er gedreht hat, führt uns mitten in die Lebenskrise des Schriftstellers Grady Tripp (Michael Douglas). Seine Frau hat ihn verlassen, sein neues Buch wird seit 7 Jahren nicht fertig und seine Geliebte, die verheiratete Kanzlerin der Universität (Frances Mc Dormand), wird unversehens von ihm schwanger.
Einer seiner Literaturstudenten, der begabte aber ziemlich durchgeknallte Jerry (Grandios: Tobey Maguire) verehrt Grady und wird im Lauf des Films zu einer Art Ziehsohn für den Schriftsteller. Gezwungenermaßen, denn er (Jerry) ist schliesslich soetwas wie der Auslöser des ganzen Schlamassels rund um den toten Hund und Marilyn´s Jacke.
Diese knappe Zusammenfassung klingt unkomplizierter als der Film ist. Eine Menge interessanter Figuren gibt es in WONDERBOYS.
Grady,der verkrachte Bestsellerautor; Jerry, das leicht gestörte Literaturtalent; Sara, Grady´s launische Geliebte; Terry, sein schwuler Lektor (Robert Downey Jr.). Das Pozenzial ist da, der letzte Kick fehlt. Das liegt keineswegs an den Einzelleistungen der Darsteller, es liegt vielmehr an der Komposition. Um was handelt es sich bei WONDERBOYS? Ein Drama? Eine Satire? Eine Komödie? Das wären ja gleich drei Sachen auf einmal. Und das geht nun leider wirklich nicht, Mr. Hanson. Durch den Versuch alles unter einen Hut zu bringen, wirkt der Film unausgegoren, halbherzig.
Was bleibt ist ein Film mit schönen Momenten, bei dem am Ende allerdings die Frage aufkommt, was das Ganze denn eigentlich sollte. Viel Lärm um (fast) nichts?

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