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Hierbei handelt es sich um das Remake zum drei Jahre vorher entstandenen "Die Flüchtigen". Die französische Krimikomödie erhielt sogar mit "Run, Don´t Walk" eine Nachahmung in Hongkong. Der gebürtige Franzose Francis Veber (Ruby & Quentin, Dinner für Spinner) führte Regie und schrieb das Drehbuch, genau wie beim Original " Les Fugitifs". Die Produktionskosten beliefen sich auch circa 15 Millionen Dollar, allein 40 Millionen Dollar spielte er in den US-Kinos ein. Nüchtern betrachtet ist "Das Bankentrio" jedoch nur ein recht lauer Aufguss, eines gerade mal passablen Films.

Daniel Lucas (Nick Nolte) hat schon vierzehn Banken ausgeraubt und ist mittlerweile Profi. Dennoch wurde er beim letzten Coup geschnappt, nach sechs Jahren Gefängnis will er ein ehrliches Leben beginnen. Doch irrsinnigerweise wird er bei einem Banküberfall als Geisel genommen. Der trottelige Ned Perry (Martin Short) macht jedoch alles falsch, was man falsch machen kann, Lucas greift ihm auch nur unter die Arme, weil natürlich er für den Räuber gehalten wird. So kann das ungleiche Duo seine Häscher abhängen, wobei Lucas auch noch verletzt wird. Perrys kleine Tochter Meg (Sarah Rowland Doroff) verschlimmert die Situation noch, denn der knallharte Lucas beginnt etwas für die kleine Meg zu empfinden und will mit den Beiden über die Grenze fliehen.

"Das Bankentrio" ist leider ein weiteres Werk, welches mit einem vielversprechenden Beginn Punkte sammelt, um danach kontinuirlich bergab zu gehen. So wird Lucas aus dem Gefängnis entlassen und in der Stadt gleich von Dugan (James Earl Jones) abgefangen, der ihn damals einlochte. Natürlich glaubt niemand Lucas Absichten ein ehrlicher Bürger zu werden und der kurz darauffolgende Banküberfall macht ihn zum Hauptverdächtigen. Dieser könnte mieser nicht durchgezogen werden, gerade dieser Überfall dürfte der Höhepunkt des Films sein und hat die Lacher auf seiner Seite. In einer Notsituation muss sich ein total ungleiches Duo zusammenraufen. Lucas ist ein knallharter und erfahrener Gangster, während Perry ein totales Weichei ist, für den es nach dem Tod seiner Frau immer mehr gen Gosse ging. Schließlich ist das Hauptproblem Tochter Meg, die seit Jahren nicht mehr gesprochen hat und sich momentan in einem Heim befindet. So hagelt es erst ettliche Streitereien bevor Lucas dem Pechvogel Perry hilft, besonders da er bei Meg seine Gefühle wiederfindet. Das Ganze ist zwar lieb gemeint, aber es fehlt durchweg Drive in der Umsetzung.

Ein paar kleine Hetzjagden mit der Polizei, oder als Lucas mit seinen ehemaligen Kumpel abrechnet reicht einfach nicht aus, um diese Komödie über Wasser zu halten. Dafür ist auch die Gagdichte nicht hoch genug, auf echte Brüller braucht man also gar nicht hoffen. Ein bisschen Wortwitz, Situationskomik oder kleine Slapstickeinlagen, wobei gerade die Dialoge mehr Pepp haben müssten. Man beschäftigt sich zu sehr mit der kleinen Meg und lässt die Flucht vor den Behörden zwischenzeitlich ganz aus den Augen. Richtige Actionszenen bietet "Das Bankentrio" leider gar nicht, besonders von der finalen Überquerung der Grenze hätte man sich deutlich mehr erhofft. Auch der Schlussgag will nicht so recht funktionieren. Dabei haben Nick Nolte (Nur 48 Stunden, Kap der Angst) und Martin Short (Mars Attacks!, Reine Glückssache) durchaus das Potential zu einem ungleichen Duo. Man harmoniert recht gut miteinander, aber den Zankereien fehlt es oft an Biss. James Earl Jones (Conan - Der Barbar, Die Stunde der Patrioten) und Bruce McGill (Timecop, Gesetz der Rache) können in ihren Nebenrollen keinerlei Akzente setzen, Kinderdarstellerin Sarah Rowland Doroff macht ihre Sache aber ordentlich.

Nette Familienunterhaltung die aber stets vorhersehbar bleibt und mit guten Gags geizt. Nolte und Short geben ein passables Team ab, aber Vebers Inszenierung fehlt der letzte Schliff, ein wenig Action hätte "Das Bankentrio" auch nicht geschadet.

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