Von Kritikern arg verrissen und im Kino böse gefloppt - "Tomcats" war eine Randerscheinung und steht - wenn überhaupt - nur im Schatten der "American Pie"-Filme. Dabei präsentiert sich hier gar nicht einmal die typisch pubertäre Teeniekomödie. Dennoch ist die Grenze dahin nicht weit, denn zum Teil geht es doch schon ziemlich obszön zur Sache; eben ein Film für Freunde des schlechten Geschmacks.
Da dürfte es auch nicht überraschen, dass die anspruchslose Story lediglich dazu dient, damit sich die Gags irgendwie an ihr festhaken können. Es gilt nämlich einen Sexmaniac innerhalb eines Monats unter die Haube zu bringen. Was im Storyverlauf dann noch alles geschieht, wurde schließlich einfach unverfroren an diesen Faden gebastelt. So muss dem besagten Sexmonster beispielsweise ein Hoden amputiert werden - das ist letztendlich zwar völlig aus dem eigentlichen Kontext gegriffen, öffnet dann aber sperrangelweit die Pforte für einen ausgesprochen gelungenen Ekel-Gag, auch wenn er letztlich etwas ausgereizt wird.
Die gelieferten Dialoge reichen entsprechend von vulgär und zynisch bis hin zu spritzig und wortwitzig. Über genügend zündende Gags kann man sich nicht beklagen. Genial ist der Wurf des Brautstraußes; auch nicht schlecht die potthässlichen Frisuren anfangs, die Bibliothekarin mit ihrem kleinen Geheimnis oder die zahlreichen mehr oder weniger versteckten Parodien auf beispielsweise "Mission Impossible 2" oder "American Beauty". In einer Szene gibt es sogar einen Seitenhieb auf "Scream 2", indem Jerry O'Connell situativ in einer identisch misslichen Lage steckt wie im "Scream"-Nachfolger. Und überhaupt präsentieren sich auch die Darsteller wirklich gut aufgelegt.
"Tomcats" wird definitiv nicht jeden ansprechen. Wer Bad Taste-Komödien aber nicht abgeneigt ist, der dürfte durchaus seinen Spaß haben. Kurzum: Für Abende, an denen Niveau nicht gebraucht wird.