kurz angerissen*
Der erste Film der Reihe unter dem Universal-Banner hat vor allem unter zweierlei Umständen zu leiden: Erstens drängte das Studio auf eine radikale Modernisierung des vermeintlichen Mottenkistenschätzchens, dies aber immerhin mit einer gesunden Portion Selbstironie. So möchte Holmes (auch nach drei Jahren Pause noch: Basil Rathbone) schon nach seinem Deerstalker greifen, wovon ihn Watson (stets zuvorkommend: Nigel Bruce) jedoch abhält und ihm ein trendiges Exemplar aus einer Urban-Streetwear-Collection reicht. Allerdings wirken einige Verhaltensmuster des Ermittlers erst gerade durch den herausgehobenen Kontrast besonders überholt: Insbesondere, wenn Holmes zu Beginn einige seiner berühmten deduktiven Schlussfolgerungen in den Raum wirft, die aber allesamt aufgesetzt und demonstrativ wirken, scheint der Detektiv von seiner eigenen Persönlichkeit mitunter gespalten und ganz im Dienste einer Holmes-Karikatur zu stehen.
Zweitens wird gerade jener Eindruck noch dadurch verstärkt, dass die Franchise mit „Die Stimme des Terrors“ für Propaganda gegen den Nationalsozialismus missbraucht und dafür sogar ein halbes Jahrzehnt in die Zukunft (bzw. damalige Gegenwart) verlagert wurde, was nicht zu knapp von der viktorianischen Atmosphäre zehrt, die kaum mehr spürbar ist. Eng genommen ein Verrat an den Ursprüngen der Arthur-Conan-Doyle-Saga, der allenfalls durch eine windige Story um Verräter und Spione gedämpft wird, in der kernige Antagonisten auftreten und ein nachdrückliches Finale in den Ruinen vor der Küste Englands seinen Platz bekommt.
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