"Josh": Ein Feuriges Aufeinandertreffen mit Licht und Schatten
Mansoor Khans Josh aus dem Jahr 2000 ist ein schillerndes Beispiel für die Fusion von Romance, Action und musikalischer Extravaganz, die das Bollywood-Kino jener Zeit prägten. Der Film, der in den malerischen Kulissen von Goa spielt, versucht sich als modernes Märchen mit dem klassischen Motiv von rivalisierenden Gangs und einer star-crossed Liebe. Mit Shah Rukh Khan, Aishwarya Rai, Chandrachur Singh und Sharad Kapoor in den Hauptrollen verspricht Josh eine packende Mischung aus Drama, Romantik und Action – und in vielerlei Hinsicht hält er dieses Versprechen.
Ein großer Pluspunkt des Films ist zweifellos seine Darstellerriege. Shah Rukh Khan als Max Dias und Aishwarya Rai als seine Zwillingsschwester Shirley liefern starke Performances, die dem Film Tiefe und Authentizität verleihen. Chandrachur Singh als Rahul, der unwissentlich in die rivalisierenden Gangs verwickelt wird, bringt eine glaubwürdige Mischung aus Charme und Verletzlichkeit auf die Leinwand. Die Chemie zwischen Khan und Rai ist spürbar und verleiht der Beziehung zwischen Max und Shirley eine glaubwürdige emotionalen Resonanz.
Die Musik von Anu Malik, obwohl kurzfristig arrangiert, ist ein weiteres Highlight des Films. Die Lieder, darunter "Apun Bola" und "Hai Mera Dil", tragen maßgeblich zur Atmosphäre bei und spiegeln den Stil der Zeit wider. Der Soundtrack wird von den Kritikern oft als einer der besten Aspekte des Films angesehen, und "Apun Bola", bei dem Shah Rukh Khan selbst singt, zeigt einen faszinierenden Einblick in seine vielseitigen Talente.
Trotz dieser Stärken kämpft Josh mit einigen Schwächen, die seine Gesamtwirkung dämpfen. Die Handlung, die stark von West Side Story inspiriert ist, wirkt an einigen Stellen wenig originell und teilweise klischeehaft. Die Rivalität zwischen den Eagles und den Bichhoos, obwohl dramatisch inszeniert, erscheint in ihrer Ausführung oft übertrieben und weniger subtil als wünschenswert. Dies führt zu einem gewissen Mangel an Tiefe in den Konflikten, die den Zuschauer manchmal eher frustrieren als fesseln.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Drehbuch, das trotz einer soliden Prämisse nicht immer konsequent ist. Besonders der zweite Akt des Films leidet unter einem schleppenden Tempo und einem wenig überzeugenden Höhepunkt. Die Auflösung der zentralen Konflikte wirkt hastig und etwas konstruiert, was die emotionale Wirkung der Schlussakte schmälert.
Josh ist ein Film, der in vielerlei Hinsicht das Beste aus der Bollywood-Tradition der 2000er Jahre bietet. Er glänzt durch seine Darsteller und seinen eindrucksvollen Soundtrack, doch die Schwächen in der Handlung und im Drehbuch verhindern, dass er als ein durchweg herausragendes Werk der Filmgeschichte eingeht. Er bleibt jedoch ein interessantes Beispiel für die Fusion von Genre-Konventionen und innovativen Ansätzen in der indischen Filmproduktion jener Zeit. Für Fans von Shah Rukh Khan und Aishwarya Rai ist der Film zweifellos einen Blick wert, während andere Zuschauer möglicherweise gemischte Gefühle über seine Stärken und Schwächen haben könnten.