Review

Mit "Mortal Kombat" hatte Paul Anderson (Alien vs. Predator) 1995 noch eine ordentliche Game-Verfilmung auf die Leinwand gezaubert. Doch genau wie die Fortsetzung zu "Resident Evil", wurde auch dieses Sequel eines Paul Anderson-Werkes gegen die Wand gefahren. Denn die Qualität des Originals hat dieser Streifen absolut nicht.

Der böse Oberschurke Shao Kahn (Brian Thompson) mißachtet dreist die Regeln des Mortal Kombats und bricht die Tore zur Außenwelt auf. Er will die Welt in sechs Tagen zerstören. Neben der Hexe Sindel (Musetta Vander) kämpfen ansonsten noch ein paar beknackte Cyber-Ninjas, ein Zentauren-Rindvieh und eine 4-armiger Muskelprotz an seiner Seite. Nun liegt es erneut an Lord Rayden (James Remar) und den vier Fightern Liu Kang (Robin Shou), Kitana (Talisa Soto), Sonya Blade (Sandra Hess) und Jax (Lynn Williams), erneut die Welt zu retten.

Zugegeben... schauspielerische Glanzleistungen sucht man hier vergebens. Einzig und allein Talisa Soto (Vampirella) kann etwas überzeugen. Zwei Charaktere des Originals wurden durch andere "Schauspieler" ersetzt. Bridgette Wilson (Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast) wurde durch Sandra Hess (Baywatch) ersetzt, die ihr Kostüm dennoch besser ausfüllt als Wilson, und auf mehr kommt's hier auch nicht an, da sich der Regisseur wohl gedacht hat: "Wenn ich für mein Leinwanddebüt schon ein Drehbuch kriege, was nur aus Grunzlauten und dummem Geschwätz besteht, dann muss ich es zumindest mit heißen Bräuten vollstopfen, um den pubertierenden Knaben die Pickel zum Platzen zu bringen!" Musetta Vander (Metalbeast) scheint diese Theorie noch zu untermauern. Nun hat man Christopher Lambert (Highlander) durch James Remar (Sex & the City) ersetzt, der während des Films noch einen Last-Minute-Friseurtermin wahrnimmt. Zum Rest der Besetzung braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen, da sie allesamt unter niedrigstem Niveau spielen.

Gegen "Mortal Kombat 2" wirkt selbst das durchschnittliche Original, als hätte Shakespeare das Drehbuch verfasst, und sämtliche Jean-Claude Van Damme-Streifen erscheinen so tiefgründig wie gehobene Literatur-Verfilmungen. Die weiblichen Schauwerte habe ich bereits erwähnt, zu beachten wäre natürlich noch die Kampf-Choreographie, die hier das Drehbuch ersetzt, ein paar schlecht gemachte CGI-Viecher, die der Computer irgendwo in die Handlung reingewürfelt zu haben scheint. Statt zwölf Wochen brauchte Regisseur John Leonetti zehn Tage weniger, um den Film zu realisieren. Ich bin mir sicher, der Film wäre nicht besser geworden, wenn er die Zeit auch noch vertrödelt hätte. Paul Anderson wird sich vermutlich den Kopf gegen die Wand hauen, wenn man ein drittes Mal eine Fortsetzung zu seinen Filmen in den Sand setzen sollte. Daher würde ich dem Mann raten, die Fortsetzungen zu z.B. "Alien vs. Predator" selber zu inszenieren, ehe wieder ein Regie-Neuling daher kommt und alles versaut.

"Mortal Kombat 2" gehört somit zu den schlechtesten Fortsetzungen aller Zeiten.

Details
Ähnliche Filme