Review

Ich fand'n recht "typisch". Anscheinend sind die übrigen (Anti-)Kriegsfilme bereits alle recht authentisch was den Drill sowie den Kriegsalltag angeht. Da gibt's im Grunde keine neuen Aspekte und es wirkt alles recht vertraut...
Was "Jarhead" dann doch ein wenig anders macht ist das Unspektakuläre. Mendes definiert keine Helden oder Abschaum, man hat es eher mit einer Bande überambitionierter College-Kids zu tun, die sich durch die entnervende Warterei quälen, von der Wüste, Obrigkeiten sowie dem ausharrenden Feind schikaniert werden und nach dem Prozeß der (oder einer) Selbstfindung die Gewissheit erlangen, am Ende doch nur arme Würstchen (geblieben) zu sein. Wer die Army als Chance für einen Sinn im Leben sah, wird um sie dann doch betrogen werden.
Im Finale entlädt sich in einer schiesswütigen Party die Frustation und Erlösung. Halbnackte, verschwitze Männer mit schwerem Geschütz ballern sich sinnlos die Seele aus dem Leib. Dieses überdrehte Machotum unter Waffenbrüdern ist ein mehr als eingängiges und wenig schmeichelndes - sowie durchaus wagemutiges - Sinnbild für das unsympathische Amerika. In diesen Szenen bekommt "Jarheads" sein Profil und setzt eigene Akzente. Und dann endlich sind dem Zuschauer die absolut erlesenen Bilder vergönnt, die für den Namen Mendes verpflichtend sind. Es ist nicht nur ein Hauch von Surrealität, der in diesen infernalischen "Gemälden" der brennenden Ölfelder mitschwingt - genauso muss die Hölle aussehen. Meisterhaft gestaltet!

Ein guter Film, der aber leider erst spät seine Qualitäten entwickelt...

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