Review

Piano Tuner Of Boredom...

Manchmal ist die Kreativität eines Künstlers so groß, dass das fertiggestellte Werk nur ein überbordendes Konglomerat von guten Ideen ist. Im Falle der Brüder Quay kann man sogar von zwei Künstlern sprechen; die Summe der Ideen ist also noch höher anzusetzen.

Bei vielen Filmen stellt sich die einfache Frage: setzt man die Form vor den Inhalt oder den Inhalt vor die Form? Oder kann man beides sogar zu einem ansehnlichen Ganzen verbinden?
Im Falle des Piano Tuner of Earthquakes muß man ganz klar den Versuch als misslungen erachten. Die Macht der geschaffenen Bilder übertüncht jede Handlungsfetzen bereits im Ansatz; und die Handlung ist in diesem Film nicht wirklich allzu komplex. Es ist mehr die absolut artifizielle Form der Quays eine gradlinige Geschichte mit metaphorischen Bildern zu überfrachten, welche den Film sehr langatmig und schwierig daher kommen lässt.

Gottfried John als Mad Scientist, der seine große Liebe gefangen hält, erscheint mir zudem als etwas fehlbesetzt und auch die anderen Darsteller spielen eher zu gedämpft als dass die Handlung über die kunstvoll komponierten Bilder und vorallem den brillianten Animationssequenzen transportiert werden könnte. So sind es die Bilder, welche man im Kopf behält und nicht die Story, die eigentlich einen gewissen Spannungsbogen hergeben könnte, jedoch nie auch nur versucht einen solchen zu konstruieren.

So erhält der Zuschauer ein unendlich langweiliges Kunstwerk, welches hübsch anzuschauen ist, aber gleichzeitig so überfrachtet wurde, dass alle Ansätze von Spannung und Dramatik gänzlich im Keim erlischen.

Wertung: 4,5 von 10 Punkten (der schönen Bilder wegen...)

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