Unglaublich.
Einfach unglaublich.
Ein Film muss schon einiges auffahren, um mich in einen Zustand fassungslosen Staunens zu versetzen. Diesem obskuren Werk ist es ohne jede Anstrengung von der ersten Minute an gelungen. Die Grundabsicht der Verursacher ist klar - hier sollte Star Wars imitiert werden. Bedauerlicherweise fehlten dafür einige nicht ganz unwesentliche Elemente:
1) Ein Budget, das zu mehr als zum Erwerb einer Tüte Frühstücksbrötchen ausreichen würde.
2) Leute, die sich Schauspieler nennen dürfen, ohne Gefahr zu laufen, vom lieben Gott auf der Stelle mit einem Blitz für ihre dreiste Lüge bestraft zu werden.
3) Irgendeine Art von nachvollziehbarem Drehbuch, das zumindest ansatzweise so etwas wie eine Story mit halbwegs logischem Geschehen beinhaltet.
4) Jegliche Form von Talent.
Und obwohl all dies nicht vorhanden war, machte man sich kühn ans Werk, eine intergalaktische Space Opera zu produzieren. Das Ergebnis ist objektiv einfach nur jämmerlich zu nennen. Trashveteranen aber haben ihre helle Freude an diesem misslungenen Machwerk.
Die Geschichte ist absurd. In naher Zukunft, die uns per Texttafel und aufdringlichem Erzähler zu Beginn nahegebracht und auf das Jahr 2097 festgelegt wird, hat man eine schicke Methode zur Energieerzeugung erfunden. Und weil man damit auch Böses anstellen kann, will der Evil Scientist vom Dienst - mit dem schönen Namen Dr. Croam bedacht - an das Geheimnis des Verfahrens kommen. Und was hat er mit all der Energie vor? Natürlich will er eine Invasionsarmee von Darth-Vader-Klonen für Arme, hier "Drohnen" genannt, auf die Vereinigte Galaxis loslassen! Die müssen nämlich bislang alle 24 Stunden für 15 Minuten zum Akkuladen an die Steckdose, was sie in dieser Zeit ein ganz klein wenig nutzlos macht. Überhaupt, diese Drohnen ... schlimm, ganz schlimm. Um sich dem Star-Wars-Look anzunähern, hat der Konstümbildner hier allen Ernstes Wehrmachtshelme genommen, einen langen Gummi-Nackenschutz wie bei einem Feuerwehrhelm angeklebt und das Ganze dann schwarz lackiert. Dazu tragen die Aushilfsroboter klapprige Rüstungsteile von der Resterampe. Es sieht aus, als hätte eine Horde durchgeknallter SS-Schergen einen Kostümverleih geplündert.
Überhaupt hatten die Filmemacher wohl eine Vorliebe für deutsches Uniformgut. Zwei "Sklavenfänger", die sich seltsamerweise im Vorgarten eines militärischen Hauptquartiers herumtreiben (das aber eher wie ein kleinstädtisches Wasserwerk irgendwo in Kalifornien aussieht), tragen doch tatsächlich preußische Pickelhauben.
Was nun unsere Helden angeht ... galaktischer Herumtreiber mit außerirdischem Kumpel in schrottreifem Transport-Raumschiff, kommt das irgendwem bekannt vor? Jawoll, das wurde ebenso schamlos wie miserabel geklaut. Der Held kann nix, aber das hat er mit allen anderen in diesem Film gemein und fällt also nicht weiter auf. Ihm zur Seite steht eine toughe Space-Tussi mit tiefausgeschnittenem Silberfolie-Overall, deren Vater - den guten Wissenschaftler - Mr. Chase (ja, daher der Filmtitel!) aus dem Todesstern ... äh, Raumschiff des bösen Dr. Croam retten soll, ehe letzterer Papa alle Geheimnisse entlocken und dann die Galaxis erobern kann, weil sich alle Gegner über seine elektrischen Hampelmänner totlachen.
Was dann folgt ist purer Humbug. Nichts ergibt Sinn, und die Billigkeit springt den Zuschauer in jeder Sekunde geradezu an. Alles ist so absurd, dass man nur vor Schmerzen schreien oder irre lachen kann. Wie schlecht das alles ist? Nun, an einer Stelle merkte der Regisseur wohl, dass er in einer Sackgasse gelandet war. Scharen von Croam-Fightern griffen die Schrottmühle des Hauptdarstellers an, und er war praktisch schon erledigt. Was geschah? Plötzlich taucht ein Raumgschwader von anderen Jägern auf, und unser Held verkündet: "Es ist Colonel Alexander! Er kommt uns helfen!" Wieso nun dieser Colonel Alexander - der etwas früher im Film lang und breit erklärte, er habe keine Möglichkeit, gegen Croam vorzugehen - plötzlich eingreift, um dann nach erfochtenem Sieg gleich wieder abzuschwirren, erfahren wir leider nicht.
Ein göttlicher Film. Er hat etwas, das andere cineastische Werke nicht haben. Zum Beispiel einen Hinweis im Nachspann, der offenbart, wie knapp das Budget tatsächlich gewesen sein muss: "Catering: Tonino's Pizzeria".