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Das haben sie nicht verdient: Hollywood-Stars urlauben wieder mal in Asien und landen wegen Drogen im Knast. Schöne Ferien!

Teenager in Hollywoodfilmen sollten niemals Urlaub in exotischen Ländern machen. Ersten gerät man dort mit dem Gesetz in Konflikt - wie Darlene (Kate Beckinsale) und Alice (Claire Danes) die am Flughafen von Bangkok mit mehreren Kilogramm Heroin im Gepäck erwischt werden, dass sie nicht eingesteck hatten. Zweitens denkt man bei solchen "Amerikaner im Dritte-Welt-Knast"-Thrillern sofort an "Für das Leben eines Freundes" oder "Midnight Express" in dem die Story vielleicht am besten erzählt wurde. Hier beschränkt sich Regisseur Jonathan Kaplan darauf, gefühlsechte Momente aus dem Standartrepertoire der Gefängnisfilme abzurufen. Allerdings so geschickt, dass sie ihre Wirkung auch diesmal nicht verfehlen: die schockierende erste Nacht hinter Gittern, die Verzweiflung bei der Urteilverkündung, die Apathie wenn alle Revisionen scheitern, die pulsbeschleunigende Vorbereitung der Flucht als letzten Ausweg. Denn in Thailand endet jeder, der mit mehr als zehn Gramm Heroin geschnappt wird lebenslang im Bau. Das Kaplan aus weiblichen Jungstars Blut, Schweiß und die allerletzte Träne herauszupressen weiß, bewies er schon im Drama "Angeklagt" mit Jodie Foster. Auch Kate Beckinsale und Claire Danes lassen ihn nicht im Stich: Zwischen Schreien und Flüstern steigern sie sich in einen Gefühlsrauch, der lange nachwirkt.

Vielleicht sollten sich US-Schauspielerinnen, die über schwache Skripts für Frauen klagen, doch öfter in Film-Gefängnisse stecken lassen. Dort können sie sich garantiert austoben.8/10

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