Animal – Gewalt hat einen Namen
(Koch Media)
Wenn Schauspieler Ving Rhames in einem Film namens Animal- Gewalt hat einen Namen als Hauptcharakter auftritt, und dann auch noch eine Person verkörpert, die eben diesen Spitznamen Animal trägt, dann ist nicht nur die Marschrichtung vorgegeben, sondern hat Mr. Rhames auch die Möglichkeit, seinen imposanten Körperbau und seine tiefsten Urinstinkte vor der Kamera auszuleben. Dies wird zu Beginn des Filmes auch ausgiebig gemacht. Hier wird getötet, geschrieen, gesoffen und gehurt, was der Bildschirm hergibt. Allerdings kassiert Kleinganove Animal eines Tages die Quittung für sein zügelloses Leben, und wird vor den Augen seines kleinen Sohnes verhaftet und wegen Mordes und Raubüberfall zu einer langen Haftstrafe verdonnert. Schnell knüpft er im Gefängnis die Kontakte zu dem dortigen kriminell agierenden „Paten“, gewohnt genial verkörpert durch Chazz Palminteri (Running Scared), der ihm die Möglichkeit gibt, sich hoch zu arbeiten, in dem Animal für ihn kleine illegale Geschäfte abwickelt, und sich damit ein wenig Geld und viele Privilegien dazuverdienen kann. Auch im Gefängnis behält er seine unberechenbare Aggressivität, die ihm nicht immer nur hilfreich ist, bis er eines Tages auf den ehemaligen Revolutionär Berwell (Jim Brown, eine Ikone des Black Cinema aber auch im Mainstream anzutreffen, wie etwa Das dreckige Dutzend, Mars Attacks! oder einigen Spike Lee Filmen) trifft, der ihm eine friedlichere Seite aufzeigt. Aus dem Gefängnis entlassen erfährt er, dass sein mittlerweile erwachsener Sohn in seine Fußstapfen getreten ist, und ebenfalls eine Größe im kriminellen Milieu geworden ist. Obwohl es chancenlos aussieht, versucht Animal, seinen Sohn Darius (gespielt von Terence Howard, Hustle & Flow, Dead Presidents, Cypher) zu retten. Was uns Regisseur David J. Burke (einem Video interessierten Publikum schon mit Edison aufgefallen, ansonsten eher im TV – Bereich anzutreffen, etwas bei Sea Quest DSV) hier serviert, ist zwar nicht unbedingt neu, aber äußerst solide inszeniert. Überzeugende Darsteller glänzen in gut ausgearbeiteten Figuren, der Soundtrack ist recht ansprechend, da für die junge Generation der Gangster viele Szenen mit Hip Hop unterlegt wurden, für die ältere Generation griff man dann auf alte Blues und Soul Songs zurück. Da ich von jeher ein Fan guter Knastfilme war, fällt natürlich die geschichtliche Nähe zu American History X sofort ins Auge, aber die Thematik, dass Gewalt bekanntermaßen Gegengewalt produziert, und Armut und Diskriminierung zur Kriminalität führt wurde auch schon in anderen überzeugenden Filmen wie etwa Animal Factory oder Abschaum – Scum aufgezeigt. Auf einem ähnlichen Niveau bewegt sich auch Animal, aber auch die DVD aus dem Hause Koch Media weiß voll und ganz zu überzeugen. Das Bild ist wie immer hervorragend, und der Sound liegt neben dem 2-Kanal-Ton noch im 5.1 und DTS vor, wobei letzteres durch einen besonders satten Sound auffällt. Zwar bewegen sich nur wenige Szenen im wirklich räumlichen Bereich, handelt es sich doch um einen eher Dialoglastigen Film, aber gerade beim Soundtrack kommen alle Boxen voll auf ihre Kosten. An Extras liegen neben dem Originaltrailer und einer Programmshow noch eine Slideshow, Bio- und Filmografie und diverse kürzere Interviews vor. Fans dieses Genres können ohne Sorge zugreifen, alle anderen sollten auch einen Blick drauf werfen, da Animal – Gewalt hat einen Namen wirklich gute und spannende Unterhaltung ist.
CFS