Review

Direkt nachdem ich die DVD aus dem Player genommen hatte schaute ich mir mit einer Vorahnung das Bewertungsprofil des Films hier an. Und tatsächlich, meine Vorahnung war richtig ; von einem Punkt bis 10 Punkte alles dabei und fein säuberlich ohne Schwerpunkt verteilt.
"Geochilmaru-The Showdown" ist halt ein polarisierender Film mit einer sehr begrenzten Zielgruppe. Die echten und traditionellen Liebhaber von Martial Arts werden ihn verstehen und manche auch lieben, diejenigen die damit eher weniger anfangen können, fragen sich, mit welcher Berechtigung so ein Streifen überhaupt gedreht wird. Der Film ist eine Low-Budget-Produktion mit Digi-Cam und Laiendarstellern. Er verzichtet auf jegliche Tricks und Effekte. War "Duelist" noch ein Martial Arts-Ballett, so ist "Geochilmaru-The Showdown" rein cineastisch auf unterstem Niveau.
Doch dies ist gewollt, der Film hat zwar keine richtige Story, aber er will eine Botschaft vermitteln. Er reduziert die Kämpfe auf das Wesentliche ; Sieg oder Niederlage in einem sportlichen Wettkampf mit Regeln und unter Beachtung der unantastbaren Würde und Ehre des Gegners bzw. der Gegnerin. Und so werden ohne grosse Schnitte und gänzlich ohne CGI die Kämpfe zwischen den unterschiedlichen Gegnern festgehalten. So lobenswert die Idee so ermüdend leider für mich das Ergebnis ; ich bin kein grosser Freund von Martial Arts und gehöre somit keinesfalls zur Zielgruppe des Films, doch ich habe bis zum Schluss durchgehalten.

Auf einer Webseite im Internet tauschen sich die unterschiedlichsten Kämpfer des Landes aus. Es geht um Ehre und die Tradition ebenso wie um den Geist des Kampfes selber.
Als ein grosser und unbekannter Kämpfer mit Namen Geochilmaru die besten Kämpfer der Seite auf ein Duell mit ihm herausfordert, lassen die sich nicht lange bitten. Mit einem Bus werden sie eingesammelt und machen sich auf den Weg in die Berge. Dort angekommen sollen sie allerdings erst den oder die Beste aus ihrer Gruppe ermitteln. Nur der oder die Beste darf am Ende gegen Geochilmaru antreten und sich mit ihm messen.
Niemand von ihnen kennt den geheimnisvollen Herausforderer doch lange Zeit darüber nachzudenken bleibt nicht ; jeder von Ihnen erhält eine Halskette und wer am Ende alle Halsketten auf sich vereint, hat sich für den Endkampf mit Geochilmaru qualifiziert. Die Beweggründe mögen für jeden unterschiedlich sein, doch nach anfänglichem Zögern wechseln die Halsketten schnell ihre Besitzer.

Da treffen sehr unterschiedliche Welten aufeinander ; das Internet als Plattform für jahrhunderte alte Kampfsportarten ist die erste Provokation. Die traditionellen Gewänder der einen und der Jogginganzug des anderen die nächste. Der Kämpfer voller Ehre und der Gangster der nachtritt schon wieder eine Provokation. Und letztendlich ist die spartanische Umsetzung der ganzen Filmidee auch nur eine pure Provokation.
Die Absichten dahinter sind verständlich doch sie machen den Film leider nicht besser. Er macht einfach keinen Spass und er unterhält nicht, er packt nicht und reisst niemals mit, nur selten regte er zum Nachdenken an. Somit keinesfalls eine Empfehlung für Leute die nach Entertainment suchen. Die Charakterstudien und die Sequenzen in denen es um die Intentionen der Kämpfer geht, sind noch die grössten Stärken des Films und mögen seine Produktion halbwegs rechtfertigen.
Ich denke die grosse Spannbreite in den Bewertungen lässt sich genau damit erklären. Kampfsportliebhaber mögen einen Blick riskieren, alle anderen mögen "Geochilmaru-The Showdown" tunlichst meiden. Mit mehr als sehr gnädigen 4 Punkten kann ich ihn leider nicht bewerten.

 

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