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Eine Familie kehrt nichts ahnend aus dem Urlaub von einer abgelegenen Jagdhütte zurück, als sich die Nachrichten im Autoradio vor Katastrophenmeldungen überschlagen. Ein Krieg ist ausgebrochen und durch nuklear abgesetzte B- oder C-Waffen stehen die Toten wieder auf und bevölkern die Erde. Die Familie verschanzt sich und trifft auf weitere Einzelkämpfer. Als Gruppe sind alle auf den Zusammenhalt in der Not bedacht bis auf Derek, der sich bei jeder Gelegenheit als Arschloch profiliert. Damit macht es sich die Crew dieser Nachwuchsfilmer recht einfach, zumal man sich ansonsten oftmals offensichtlich an die altbekannte Vorlage von Romeros Zombietrilogie hält. Technisch begnügt sich dieser Independentfilm mit DV-Optik, wobei es wohl kaum zu viel verlangt gewesen wäre, die Bilder unverzerrt zusammen zu schneiden, was leider nicht immer gelang, aber was soll’s. In Anlehnung an das große Vorbild gibt es den reinen Überlebenskampf ohne Vor- und Nachgeschichte als Thema, was in diesem Bereich legitim sein mag, doch mittlerweile nach unzähligen Neuaufgüssen in verschiedensten Ausführungen als alleiniger Inhalt auch nicht mehr wirklich spannend. Dank der Schwemme an Low-Budget-Zombie-Streifen, die Direct-To-Kaufhaus bzw. Videothek die Regale füllen, vermögen einige Laiendarsteller, die völlig unglaubwürdig vor der Kamera agieren, selten zu fesseln, schon gar nicht, wenn sie mit Platzpatronen Untoten in den Kopf schießen. Bei dermaßen vielen Kontinuitätspatzern und gestellten Zufällen, die es hier gibt, geht die Dramatik und der apokalyptische Grundtenor einfach mal flöten. Die zusammengewürfelte Gruppe verschanzt sich eben, so gut es geht, in Lagerhallen, Fabriketagen und Garagen, die Charaktere, sobald sie den Mund aufmachen, werden dabei immer pathetischer und peinlicher. Einzig überzeugend sind die Zombiemasken für diese Preisklasse und ihre goreverliebten Wunden, während die Ausstattung des entstehenden Auffanglagers immer schäbiger improvisiert aussieht, so was passiert wohl, wenn die Unmengen an Kunstblut einen Großteil des Etats auffressen. Parallel zu den Zombies schleppt sich auch das gefühlte Tempo dahin und wenn die Führungsfigur meint "Das ist doch alles Oberscheiße", dann ist das nur leicht übertrieben. Zumindest bei den Splatterszenen könnten solche kleinen, unabhängigen Produktionen etwas mehr aufdrehen, da sie schließlich nicht so extrem wie Hollywood auf die Vermarktbarkeit schielen müssten, doch die vorhandenen Szenen biegen auch für den Gorehound den Gesamteindruck nicht um, ein leider ziemlich belangloses Filmchen gesehen zu haben. Und das bei aller Liebe zum Independentkino, das einmal mehr durch die DV-Revolution einen geistigen Schritt nach hinten versucht.

Fazit: Als X-tes Rip-off von der Romero-Nummer ist das vor allem langweilig und ohne Pep. Ein weiterer belangloser Neuaufguss, bis es allen Zombiefans zu den Ohren und Augen heraustropft. 2/10 Punkten

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