Review

" Ich habe Charlie Chaplin mal einen runtergeholt."

Alex (Allen Covert), von Beruf aus Kiffer und Videospiele-Tester, muss aus seiner WG ausziehen, da sein Kumpel mit dem Mietgeld lieber phillippinische Nutten pimpert. Zuerst probiert es Alex bei seinem Dealer Dante (Peter Dante, auch so einer, der bei jeder Happy Madison-Produktion mitwürgt), doch der ist mehr damit beschäftigt, im Juli seinen Weihnachtsbaum zugedröhnt und nackt zu schmücken. Bei der nächsten Anlaufstelle fliegt er auch raus, da er von der Mutter seines Kumpels Jeff (Nick Swardson) beim Onanieren auf eine "Lara-Croft"-Actionpuppe erwischt wird.
Letzendlich zieht er bei seiner Großmutter Lilly (Doris Roberts) ein, die auch eine Art WG mit einer versoffenen sexsüchtigen Milf (Shirley Jones) und der tablettenabhängigen Bea ( Shirley Knight, völlig verschenkt in dieser Rolle), die nur noch wirres Gelaber vor sich hin blubbert, führt.
Auf der Arbeit ist Alex der älteste, was ihn jedoch nicht stört. Er fühlt sich in seiner Firma "Brainasium" mit seinen Jungs (erfüllen sämtliche Klischees: Der dicke Brilli, ein Heimscheißer und ein Asiate, natürlich alles Jungfrauen...) sehr wohl. Wenn sie nicht mal am Spiele testen sind, lassen sie sich auf Contests mit den ganz jungen ein oder werden von dem Programmierer-Genie J.P. (Joel Moore) diffamiert.

Jo. Mehr gibt´s story- oder höhepunktmäßig nicht zu erzählen. Natürlich kommt (wie bei Mortal Kombat) noch eine Art Finishing Move gegen Ende, aber das ist nicht erwähnenswert, da in "Grandma´s Boy" alles vor sich hinplätschert. Eine Handlung ist Fehlanzeige.
Entweder wird gekifft oder/und gezockt, Party gemacht oder Dummbeutel J.P. nachgeäfft. Zur Abwechslung gibt das Omi-Trio im Alltag ihr bestes oder Alex sitzt mal bei seinem Dealer, der Gras mit den absurdesten Namen verkauft und sich einen Löwen zulegen will, der sein Dope beschützt.
Man merkt schon, der Film lebt einzig und allein von seinen skurillen Charakteren (von denen auch jeder auf seine Art sympathisch ist), kombiniert mit derbem Humor in den schrägsten Situationen. Gastauftritte ( Rob Schneider hat ja eh immer Zeit und auch Wrestler Kevin Nash darf kurz mal als "Umzugshelfer" ran) und der kernige Soundtrack, der sich aus jeder angesagten Jugendsparte bedient, stimmen den Zuschauer heiter.
Trotzdem gibt mir der Film nicht den Arschtritt den ich von Komödien dieser Art gewohnt bin.

Woran liegt´s?

Wie gerade schon erwähnt, negativ bemerkbar macht sich die nicht vorhandene Story. Hier ist praktisch alles Mittel zum Zweck.
Allen Covert als Hauptdarsteller macht seine Sache ganz gut, kann aber den Film nicht tragen. Er hat eben nicht das Charisma eines Adam Sandlers oder Dolph Lundgrens (der riss wenigstens etwas bei Red Scorpion raus).
Dann wären da noch die Gags - die Rate ist zwar sehr hoch angesiedelt, jedoch richtige Brüller (als Zuschauer Sparte "Nichtkiffer") kann man an einer Hand abzählen.
Am allerschlimmsten ist dann jedoch der Charakter J.P. (Joel Moore). Ist sein erster Auftritt mit Sonnenbrille und Matrix-Kutte noch gelungen, nervt dieser mit seinem Robotersprachen/Mimik-Tick und seiner zweiten Persönlichket spätestens ab dem dritten Anlauf. Das will ganz und gar nicht in den ansonst gelungenen Film reinpassen. Ehrlich gesagt hat mich diese mit Kajalstift geschminkte Schwuchtel fast zur Weißglut gebracht ( da seine Unlustigkeit bis zum Erbrechen wiederholt wird), dass ich ihm von ganzem Herzen Pickel an den Arsch und nur noch Statisten-Rollen in zweitklassigen Produktionen wünsche, bei denen er das Bein heben und gegen den Baum pinkeln darf.

Vielleicht hätte ich mir auch vorher nur ´nen dicken, fetten Joint reinziehen sollen, dann hätte ich das alles gelassener gesehen.

Auf jeden Fall, wer einen Happy-Madison Film erwartet, bekommt den auch zum größten Teil wie gewohnt serviert.
Zocker und Kiffer werden "Grandma´s Boy" sowieso mehr "groovy" finden wie ich. Aber mein Drogenkonsum ist nicht ansatzweise hoch genug, für diesen Streifen wiederzuschauen.
Einmal konsumieren, sich unterhalten lassen und gut ist.

6/10

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