Die Trickfilm-Parade - Max und Moritz und andere Streiche (1978)

Als Kind sind die Geschichten von Max und Moritz eigentlich unumgänglich und es ist nahezu deutsche Tradition, seine Kinder mit Wilhelm Buschs Bubengeschichte verwandt zu machen. Als Kind sind jene Geschichten, die Streiche der beiden natürlich wirklich sehr witzig anzusehen, doch merkt man allerdings später, wie ich jetzt, wenn man sich nostalgisch an Kindheitstage erinnert, dass unter dem ganzen unterhaltsamen Mantel der Inszenierung eine sehr tiefsitzende Moral steckt. Das merkt man als Kind sicherlich nur unbewusst, auch wenn sicher die letzten Streiche mit Bauer Mecke und Meister Müller jedem übel aufstossen werden. Aber Stilmittel von Kinderfilmen war ja schon immer, versteckte Erziehungsbotschaften zu vermitteln und dabei geht Wilhelm Busch aus einer Sicht sichtlich brutal vor. Man konnte als Kind sicherlich mit Max und Moritz symphatisieren, weil man eben als Kind genauso gewitzt handelt und immer den nächsten Streich vor Augen hat. Doch aus heutiger Sicht, als erwachsener Mensch, erscheint es fast schon schrecklich, wie ein Kind geformt wird und durch welchen Einfluss Werte vermittelt werden. Und jeder der die Geschichten um Max und Moritz kennt, weiss sicherlich was ich hierbei meine.
Allgemein kann man aber sicherlich sagen, dass gewisse Richtlinien für Kinder , egal durch welche Filme oder Erziehungsmethoden, ein Teil jeder Erziehung sein müssen und dann ist es auch mehr als richtig, dass äusserst dramatisch darzustellen. Um es mal poetisch auszudrücken, wie es unser Vorleser in dieser grellbunten Max und Moritz Version auch tut, kann man letztendlich nur sagen:

Böses Kind sei artig,
sonst kommt der Müller und zermahlt Dich...

Fazit:
Max und Moritz ist deutsche Tradition. Als Kind einfach irre schön mitanzusehen, was die beiden dort aushecken, aber mindestens genauso grausam wenn man mit den Konsequenzen rechnen muss. Aus heutiger Sicht erkennt man zwar den Sinn der Geschichten und was hinter der herzlichen Inszenierung an manipulierbarer Grausamkeit steckt, doch insgesamt überwiegt eben das schöne Gefühl der nostalgischen Kindheitserinnerungen.

Damals wie heute sehenswert und zwischenzeitlich absolut unterhaltsam, auch wenn mir diese Version sichtlich zu bunt war.