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Ein vollkommen zu Unrecht unterschätztes Cop-Drama der 80er mit einem erstklassigen James Woods! In diesem vergleichsweise unbekannten Thriller wie ich sie besonders gerne mag spielt Woods einen Detective, der durch Zufall eine Serie von Morden aufdeckt, die schon rund 15 Jahre andauert. Die Ermittlungen führen über korrupte Cops bis hin zu einem Katz-und-Maus-Showdown, in dem der Hauptdarsteller nochmal aufs Ganze geht!

Zwar lebt der Thriller (durchaus ein Thriller, die Herren!) nicht alleine von James Woods, doch ist ein Großteil seiner Klasse auf ihn zurückzuführen. Wenn der übernächtigte Ermittler nicht gerade seinen Vorgesetzten auf den Sack geht, von Frau und Kind im Nu verlassen wird und (womöglich zum Ausgleich hierfür) hingeht und (wahrhaft steile!) Zeuginnen wegbügelt, kommt er korrupten Polizisten auf die Spur, setzt das Serienkiller-Puzzle Stück für Stück zusammen und zündet sich (selbstverständlich) eine Kippe nach der nächsten an. Irgendwann laufen alle Fäden bei einer feministischen Autorin zusammen und auf einmal ist der Cop dem Täter näher, als ihm lieb ist...

Der Ermittlungsfall ist sehr spannend inszeniert, und es wird weder mit gewaltsamen, noch mit atmosphärischen Bildern Hollywoods bei Tag und Nacht gegeizt. Zu Beginn gibt's einen meisterhaften Vorspann, den ich hier allerdings nicht vorweg nehmen möchte. Dazu gesellt sich stylishe Saxo-Mucke der handelsüblichen 80er-Marke, die die ruhigen Momente des Streifens umso besser zur Geltung bringt. Woods ist zwar nahezu alleiniger Kameramagnet, doch das macht überhaupt nichts, da er nicht nur erste Sahne, sondern vor allem authentisch und mit Herzblut den abgehalfterten, quasi nie schlafenden Workaholic-Bullen gibt. Leider fallen einige Aspekte, die den Charakteren mehr Tiefe verleihen würden im Film weg, doch dies ist wohl eher ein generelles Problem bei Literaturverfilmungen. Am Ende gibt's übrigens noch mal einen knalligen Schlagabtausch, dessen Resultat (auch für diese Zeit!) als gänzlich unüblich einzustufen ist und (fast garantiert) einen verblüfften Zuschauer mit den Credits zurücklässt! Auch die Auflösung an sich traut sich zu, einen unorthodoxen Weg einzuschlagen; zu verdanken hat man dies sicherlich der Romanvorlage von James Ellroy.

Wer auf Serienkiller-Streifen steht, sollte sich unbedingt „Der Cop" ansehen, entweder per billig zu habender MGM-DVD oder im TV-Nachtprogramm, wofür kaum ein anderer Streifen dieser Sparte geeigneter wäre! Leider ist die deutsche Synchro etwas schläfrig und schief ausgefallen, am besten im Original reinziehen. Man muss allerdings - und damit stehe ich nicht alleine - auf James Woods stehen, sonst hat´s wenig Sinn.  

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