Spanien Horror und kein Ende! Erneut stand Brian Yuzna („Dentist“) mit seiner Fantastic Factory Pate, um ein weiteres Genre Filmchen zu produzieren und weltweit zu vermarkten.
Nachdem einige Frauen in ihrer Vergangenheit von der strengen Nonne Ursula tyrannisiert worden sind, verschwindet diese daraufhin spurlos. Jahre später geht es den Mädels von damals nach und nach an den Kragen. Kann Eve, die Tochter einer der Damen, das Rätsel lösen?
Hui! „The Nun“ ist einer dieser Filme, die inhaltlich hier und da etwas zusammengeklaut haben und eigentlich keine eigenen Ideen am Start haben. Das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Schließlich ist gut geklaut besser als schlecht erfunden, nur möchte dieser Grundsatz hier nicht so ganz passen.
Dabei ist die Grundarbeit recht passabel. Die Kamera fängt schöne und atmosphärische Bilder ein und auch die Locations sind so gewählt, dass die Atmosphäre stimmt. Ja sogar die Computertricks fallen nicht negativ auf und eine Prise Gore gibt es auch noch.
Punktabzug gibt es aber für die Darstellerwahl, die zwar erträglicher ausfällt als in so manch einem anderen Genrefilm, aber gut ist was anderes. Außerdem schleift der Erzählstil deutlich. Denn dummerweise vermag es Regisseur Luis De La Madrid nicht ansatzweise den Filmfreund bei der Stange zu halten. Hauptgrund dafür ist das öde Storytelling, da man als Zuschauer den Doofnasen immer fünf Nasenlängen voraus ist. So hat man das Filmchen eigentlich schon nach den ersten Minuten selbst entschlüsselt. Lediglich das Ende kommt unerwartet, dafür aber auch mit einer so riesigen Portion Unlogik, dass man die Dreistigkeit erst einmal verdauen muss.
Weiterhin wurden selten Gruppentrennung so sehr mit dem Holzhammer erzwungen wie in diesem Film. So latscht z.B. eine der Darstellerin, nachdem sie erfahren hat, dass sie von der Geisternonne verbrannt werden soll, mal so eben alleine in die Küche, wo natürlich der einzige Ofen steht. Solche Szenen gibt es leider ohne Ende und so kann man sich das ein oder andere Kopfschütteln nicht verkneifen, zumal natürlich alles todernst gespielt ist.
Fazit: Zwar gut produzierter, aber inhaltlich sehr schwacher Geisterhorroraufguss, den eigentlich niemand braucht. Fans des Genres dürfen mit einer Erwartungshaltung auf Fußbodenniveau mal einen Blick riskieren.