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Der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor am 07.12.1941 markierte einen Wendepunkt im 2.Weltkrieg. Die USA waren nun gezwungen in den "europäischen" Krieg miteinzutreten und hatten daneben noch im Pazifikraum die Japaner am Bein.
Schaut man jedoch genauer hin, so fällt auf, dass genau dies der Anfang vom Ende der Aggressoren war und der Krieg mit dem Eintritt der USA für Deutschland/Italien/Japan verloren war. Somit werden die Spekulationen um die Art der "Überrschung" beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor nachvollziehbarer. Es gibt Theorien, die zu beweisen scheinen, dass die Amerikaner sowohl über die Absicht und sogar den genauen Termin des Angriffs bestens informiert waren und Pearl Harbor ein riesiges gewolltes Täuschungsmanöver und Bauernopfer zum Erreichen einer notwendigen Kriegsstimmung im eigenen Land war. Es soll mehrere Agenten und Doppelagenten gegeben haben, die auf verschiedene Weise die USA warnten und allesamt ignoriert und seltsam überhört wurden. Einer von ihnen war der Koreaner Haan Kil-soo ; in den Geschichtsbüchern Koreas wohl der erste Doppelagent des Landes.
Er lebte 1938 während der Annektion Koreas durch Japan auf Hawaii und arbeitete sowohl für die USA als auch für die Japaner. Seine Geschichte wird im Film "Haan" erzählt.

Haan Kil-soo ( gespielt von Ahn Jae-mo ) lebt in den ersten Jahren des 2.Weltkriegs auf Hawaii. Sein Heimatland ist seit 1910 durch die Japaner annektiert und sein Volk wird entweder unterdrückt oder nimmt die japanische Kultur mitsamt neuer Namen an. Auf Hawaii lebt Haan Kil-soo mit seinen Landsleuten recht unbehelligt als eine Art Widerstandskämpfer. Die Koreaner sind natürlich an einem Kriegseintritt der USA gegen die verhassten Japaner interessiert, doch diese halten sich vornehm zurück und beschränken sich auf leicht provokative Behinderungen der Japaner. Was tatsächlich im Hintergrund bei den Mächtigen gespielt wird, kann Haan Kil-soo zum Zeitpunkt seiner Einschleusung ins japanische Konsulat als Doppelagent der Amerikaner nur erahnen. Im Laufe seiner Tätigkeit kommt er allerdings in den Besitz einiger sehr brisanter Informationen.
Haan Kil-soo erfährt von dem bevorstehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor und informiert die Amerikaner darüber. Er wird suspendiert und ignoriert doch er gibt nicht auf.

"Haan" ist ein Film mit einem sehr interessanten Thema ; Korea ist annektiert und der Widerstand überall verteilt, die Japaner verhasst und die USA umworben, die ganze Welt ein einziges Pulverfass und genau in diese Zeit setzt Regisseur Lee In-soo seinen amateurhaften Streifen.
Mit Sicherheit war das Budget des Films immens klein und die Bedingungen alles andere als einfach, doch ich hatte beim Ansehen des Films an unsagbar vielen Stellen das Gefühl einer fast schon unverschämten Verschwendung an einer an sich ergiebigen Vorlage der Weltgeschichte. Oder anders gesagt ; was hätte das für ein toller Film werden können ja wenn...
Wenn auch neben der Haupt- und weiblichen Nebenrolle ( noch solide gespielt von Im Yoo-jin ) zumindest brauchbare Schauspieler verpflichtet worden wären.
Wenn mehr auf die Ausstattung und die Kulisse des Films geachtet worden wäre. Er spielt in den Jahren 1940-1941 und eine neuzeitliche E-Gitarre, ein auf alt gemachter aber mit HighEnd-Alufelgen bestückter Roadster und die modernen Yachten im Hafen sind eindeutig deplatziert.
Wenn die Trickfilmelemente entweder vernünftig gemacht worden wären, oder besser ganz auf sie verzichtet worden wäre.
Wenn die Story irgendwann einmal im Film die damalige Brisanz nur ansatzweise hätte wiederspiegeln können.
Leider ist keiner der obigen Punkte brauchbar angegangen worden und so versinkt der Film fast schon in einer unwürdigen Lächerlichkeit. Unwürdig gegenüber der Person Haan Kil-soo und unwürdig seiner geschichtsträchtigen Handlung gegenüber. Somit versagt "Haan" auf allen Ebenen kläglich und ist selbst mit den wenigen 3 Punkten noch gnädig bewertet.

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