So, einmal Remake hin und zurück bitte. Die Welle der Remakes ebbt einfach nicht ab. Waren doch mit "Amityville" und "TCM" durchaus gute bis sehr gute Remakes am Start, wäre "Dieses" mal besser im Nebel geblieben, bezw. hätte niemals Land finden sollen.
Was uns hier serviert wird hat mit Carpenters genialen "Fog" einfach nicht mehr sehr viel zu tun.
Zuviele Neuerungen wurden eingebracht, was dem Film die Schlagseite zuteil kommen läßt, daß man ihn schon in den ersten 20 Minuten eher als "eigenständig" betrachten muß, statt als Remake.
Antonio Bay sieht derweilen in manchen Einstellungen sogar recht stimmig aus, eine schöne kleine amerikanische Kleinstadt eben, direkt am Meer. Die Locations sind dann aber auch das einzigste, was halbwegs vernünftig aussieht.
Vernünftig aussehen tun auch Selma Blair und Maggie Grace, die zumindenst optisch punkten können. Ein Tom Welling wirkt da eher "fehlbesetzt".
Generell wirkt hier vieles absolut zwanghaft auf "modern" getrimmt, was dem Film eine "Teenie-lastigkeit" zuteil kommen läßt.
Dieses Manko schlägt sich dann auch zwangsläufig in der Musik wieder. Trendgerechte "Teeniekos"t und postmoderne Rockklänge wollen so garnicht zu dem passen, was man noch vom Original her kannte. Somit geht auch dem Film das flöten, was Carpenters "Fog" so wertvoll machte- Atmosphäre!
Diese ist leider zu keinem Zeitpunkt vorhanden.
Der Film plätschert einfach motivationslos vor sich hin ohne auch nur einen Hauch Spannung aufzubauen.
Zwar gibt es einige Pseudo-Schockeffekte, aber diese sind so sehr vorausschauend, daß man sich nicht wirklich erschrecken kann. Ferner sind sie recht rar gesäht und fallen daher kaum auf.
Der Nebel hingegen ist überwiegend aus der Retorte, sprich CGI Dunst. Stellenweise wurde auf die gute "alte" Weise der Nebel erzeugt, aber größtenteils sind es CGI-lastige Dunstschleier, welche über den See ziehen. Auch hier sieht das ganze nach dem heutigen möglichen Standart absolut lächerlich aus. Man könnte schon "TV-Produktionniveau" dazu sagen. Das hatte selbst Carpenter schon damals überzeugender rübergebracht.
Viele Szenen sind leider komplett abgeändert. So ist zum Beispiel die Szene, in der die Fischer auf ihrem Kutter vom Nebel heimgesucht und recht blutig von Blake und seinen Mannen abgestochen werden, komplett für die Tonne.
Hier werden 4 Teenies auf einem Boot dezimiert und das recht unspektakulär, zumal der 4te sich auch noch in einem Kühlschrank versteckt und dort fast 12 Stunden ausharrt, bis er gefunden wird. Soviel mal zu logischen Aspekten.
Hofft man dann dennoch auf die ein oder andere Parallele zum Original, wird man leider weiter enttäuscht. Es will einfach nichts Spektakuläres passieren.
Nebel zieht auf und man sieht ein paar Schatten durch den Nebel laufen. Und so zieht sich der Streifen dann bis zum Ende. Und da ist auch schon das restliche Übel, was aber immer noch das beste vom Film ist, leider aber auch mit einem negativen Aspekt behafet und dem Film somit die letzte Authentizität raubt.
Nachedem man sich in der Kirche eingetroffen hat und sich verbarrikadiert hat, kommt es dann zum Showdown zwischen Pater Malone und dem Stadtratvorsitzenden.
Und hier kommt dann auch ein wichtiger Knackpunkt, der dem Film meiner Meinung nach nur schadet.
Waren Carpenters Nebelgestalten noch reale Menschen, welche man aber nie richtig gezeigt hat und sie somit wirklich bedrohlich daher kamen, setzt man hier auf die Devise "Alles oder nichts". Sprich, der Anführer Blake wird komplett als CGI Figur ala Boogeyman dargstellt. Man erkennt seine Gesichtszüge und alles andere verweste.
Dies sieht zwar optisch "ok" aus, haut mich aber nicht aus den Socken. Da waren die leuchtenen Augen um Nebelbarde Blake im Original doch um einiges Angsteinflößender. Der Zombie-look ist quasi nicht mehre präsent stattdessen setzt man auf CGI und zeigt lieber gleich die ganze Truppe, die da gleich in ganzen Scharen antritt.
Man hätte es lieber beibehalten sollen , weniger ist dann doch manchmal mehr. Jedoch hier nicht.
Das Ende und die Auflösung ist dann eine ganz andere Geschichte, über die ich mich an dieser Stelle auch gerne ausschweigen möchte.
Fazit: Als eigenständiger Film ansatzweise in Ordnung aber unspannend. Als Remake hat er komplett versagt und hinterläßt einen mehr als "undurchsichtigen Eindruck".
Die Nebelgestalten können gen Ende hin ansatzweise Stimmung erzeugen. Stellenweise gibt es gute Kameraeinstellungen und gute Unterwassershots. Dies aber kann den Film nicht über Wasser halten und läßt ihn auch besser wieder im Nebel verschwinden.
Fürs Kino ein Flop aber auf DVD sollte er sein Publikum finden. Unterdurchschnittlich halt.