Als alter Robert De Niro Fan war ich echt überrascht, als ich auf diesen mir bisher unbekannten Film im Premiere Programm stieß. Nachdem ich De Niro als einen der besten mir bekannten Darsteller in Filmen u. a. von Scorsese und Coppola kennen und schätzen gelernt habe war also das Anschauen dieses Streifens absolute Pflicht für mich.
Während der Vorspann lief wurde ich immer euphorischer als ich sah wer an diesem Film noch so alles mitwirkte. Da wären Sean Penn und Demi Moore als Darsteller, Neil Jordan als Regisseur, David Mamet als Drehbuchautor und natürlich Phillipe Rousselot als Kameramann. Bei dieser Ansammlung an Könnern konnte eigentlich nichts schief gehen, auch wenn sich die Story nicht unbedingt wie die eines Blockbusters bzw. wirklich interessanten Filmes anhörte.
Zwei Gangster (De Niro und Penn) brechen mehr oder weniger gezwungen aus einem Gefängnis an der amerikanisch-kanadischen Grenzen aus und verstecken sich in einem Grenzdorf als Priester getarnt um bei passender Gelegenheit nach Kanada zu entkommen.
Während der Wartezeit bis zur Flucht treffen die beiden auf einen wissbegierige Novizen, ein taubstummes, kleines Mädchen und deren Mutter, einen ehemaligen Knastbruder und einen osteuropäischen Mönch, die ihnen das neue Leben als Priester näher bringen.
Soviel zum Grundgerüst der Handlung, jetzt zur Umsetzung von der ich allerdings schon ziemlich enttäuscht wurde.
Darstellern wie De Niro und Penn verlangt diese Story eigentlich zu wenig ab, doch trotzdem machen sie ihre Sache eigentlich recht gut und auch Demi Moore kommt recht gut rüber. Phillipe Rousselot liefert einige tolle Aufnahmen und hat mich vor allem durch die permanent im Bild eingefangene Trostlosigkeit dieser Ortschaft mit dem Nebel und den erst am Ende durch die Wolkendecke brechenden Sonnenstrahlen beeindruckt.
Trotzdem fehlt es dem ganzen Film an Biß! Er kann sich meiner Ansicht nach nicht so recht entscheiden. Potenziell komische Szenen wechseln sich ab mit Szenen die den Sinneswandel der einzelnen Charaktere verdeutlichen sollen und dabei allerdings irgendwie nicht funktionieren. Vieles was mit dem Sinneswandel von De Niro, Penn und Moore zu tun hat wirkt nur mäßig überzeugend und hat seine Ursache irgendwo in der Grauzone zwischen Drehbuchvorlage und der Umsetzung durch die Regie.
Auch sonst wartet man als Zuschauer eigentlich immer darauf, dass endlich irgendetwas unvorhergesehenes passiert, aber letztlich verläuft alles recht unspektakulär und wenig überraschend bis zum Ende des Films.
Fazit: Passabel unterhaltender Film mit guten Darstellern, der leider nie richtig in die Gänge kommt.