Mit Cushing und Lee und von T. Fisher, aber dennoch ein eher lauwarmes Filmchen.
Regie-Legende Terence Fisher, der sich wohl für nicht wenige Freunde des altehrwürdigen britischen Horrorfilms u.a. mit grandiosen Hammer Films-Produktionen (u.a. Dracula-Verfilmungen mit Christopher Lee und Frankenstein-Filme mit Peter Cushing) unsterblich gemacht hat, inszenierte im Auftrag des kleinen Studios "Planet Film Productions" diesen Sci-Fi-Horror.
"Planet Film Productions" ließen sich nicht lumpen und engagierten die Hammer-Stars Cushing und Lee gleich mit und auch der Rest der Besetzung kann sich sehen lassen (Patrick Allen, Jane Merrow, Sarah Lawson). Die Gagen für diese Schauspielerriege scheinen aber das gesamte Budget aufgebraucht zu haben, denn ein Großteil der sehr übersichtlichen Handlung spielt in einem uninteressant ausgestatten Gasthaus und die Alienbedrohung bekommt erst in den letzten Minuten ein "Gesicht" (und zwar ein sehr bescheidenes).
Kurz zum Inhalt: Anderswo ist es tiefer Winter, nur auf einer britischen Kanalinsel herrschen rätselhafter Weise erdrückende Temperaturen, die zu allem Übel stetig weiter steigen...Die wenigen Bewohner der Insel harren in den tropischen Temperaturen aus, trinken vor allem Bier in besagtem Gasthaus und schwitzen sich die Seele aus dem Leib; die Stimmung ist gereizt... Lee spielt den rätselhaften, grantigen Wissenschaftler Dr.Hanson, der irgendwann mit seiner Ahnung rausrückt: Hitze bringende Außerirdische, die es sich weltweit gemütlich machen wollen, haben ein Übungsmanöver auf der Insel gestartet - und äschern dabei gemächlich die lästige Flora und Fauna, Mann und Maus ein...Inselarzt Dr. Stone (Cushing spielt hier eine durch und durch nette - aber leider recht kleine - Rolle), Dr. Hanson/ Lee und der Hauptprotagonist, ein Schriftsteller gespielt von Patrick Allan, versuchen die Alieninvasion zu vereiteln.
In einer Nebenhandlung muss sich Held Patrick Allan einer aufdringlich-intriganten Dame (Jane Merrow)erwehren, mit der er einst außerehelichen GV pflegte. Seine liebende Ehegattin (Sarah Lawson) kommt hinter den Seitensprung, aber drohende eheliche Konfrontationen gehen dann im Rahmengeschehen unter.
Zumindest in der deutschen Synchro wirkt es übrigens mehr als befremdlich, das der Hauptprotagonist seine ehemalige Gespielin seiner Frau gegenüber mehrfach als "Schlampe" tituliert, um seinen Seitensprung aggressiv zu verteidigen (das, obwohl er von besagter Dame noch immer nicht die Finger lassen will). Ich habe es versäumt, mir anzuhören, was er im Originalton spricht. Auch beachtlich, dass die intrigante Ex-Geliebte NICHT im Laufe der weiteren Handlung von den Aliens gegrillt wird, wie es ja für unmoralisch Agierende sonst Genre-Gesetz wäre, aber dafür ist sie in ihrer Rolle vielleicht auch zu ambivalent (und wird im Übrigen auch Opfer einer versuchten Vergewaltigung - und, siehe da, der Täter wird gegrillt).
Die Aliens sind lange Zeit nicht zu sehen. Schrille Töne und gleißendes Licht künden von ihrer Anwesenheit (ihre Opfer sterben drastisch grimassierend), erst in der finalen Auseinandersetzung zeigen sich die ulkigen Dinger in ganzer Pracht - und enttäuschen auf ganzer Linie. Regisseur Fisher ist es zudem nicht gelungen, die Hitzewelle auf der Insel überzeugend in Szene zu setzen. Gerade bei den Außenaufnahmen ist unschwer zu erkennen, dass der Dreh eigentlich an kalten Tagen stattgefunden hat (Lee erzählte demgemäß später, alle hätten in der sommerlichen Kleidung gefroren wie die Schneider). Um den Akteuren ein verschwitztes Aussehen zu verleihen, wurden sie tüchtig mit Glycerin besprüht, nur die Damen schwitzen auffällig spärlich und fotogen und auch Lee hat ein souverän trockenes Hemd.
Natürlich ist es immer eine Freude, Lee und Cushing agieren zu sehen, und auch alle anderen nahmen ihre darstellerischen Aufgaben ernst (und Jane Merrow ist eine Augenweide), die Bedrohung durch die Hitze verbreitenden Aliens ist zuweilen auch greifbar. Leider hängt aber die Spannungskurve aber ab einem gewissen Punkt durch, das Rumgerenne und Geflüchte erscheint ewtas ziellos - und die weiteren inszenatorischen Schwächen habe ich weiter oben schon erwähnt.
Insgesamt ein sicherlich streckenweise charmanter, aber nicht wirklich gelunger Film.
Sehr viel mehr zu empfehlen wäre "Island of Terror" aus dem Vorjahr: Thematisch ähnlich gelagert, auch von Terence Fisher, auch mit Peter Cushing!