Review

Story (Spoiler!):
Brentwood, New Jersey - ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo. Eines abends tauchen zwei Männer auf und betreten den örtlichen Imbiss. Ihr rauhes Benehmen erklärt sich schnell, denn die beiden sind Auftragsmörder, die auf "den Schweden" Ole Anderson (Burt Lancaster) warten, um ihn umzubringen. Als er aber nicht wie sonst üblich zum Abendessen in den Imbiss kommt, gehen die beiden ihn suchen. Der Schwede wird sogar noch von einem der Restaurantbesucher gewarnt, doch er will nicht davonlaufen, sondern akzeptiert sein Schicksal. Die beiden Killer erschießen ihn schließlich...

Der Versicherungsdetektiv Jim Reardon (Edmond O’Brien) beschäftigt sich mit diesen Vorkommnissen, da Anderson eine Lebensversicherung abgeschlossen hatte - allerdings für ein ihm eigentlich vollkommen unbekanntes Zimmermädchen. Wie sich herausstellt. hatte dieses Zimmermädchen Anderson einmal davon abgehalten Selbstmord zu begehen. Reardon hegt die Vermutung, dass hinter alledem aber noch wesentlich mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat. So war Anderson nach der Begegnung mit einem mysteriösen Fremden nicht mehr zur Arbeit gekommen und lebte unter falschem Namen in Brentwood. Der Polizist Sam Lubinsky, ein alter Jugendfreund von Anderson, kann Reardon weiterhelfen und erzählt, dass Anderson früher ein guter Boxer war, aufgrund einer Verletzung aber aufhören musste. Lubinsky musste Anderson jedoch eines Tages festnehmen, da er scheinbar einen Diebstahl begangen hatte. In Wahrheit war es jedoch die Gangsterbraut Kitty Collins (Ava Gardner), der Anderson vollkommen verfallen war und für die er bereit war ins Gefängnis zu gehen.

Sein alter Zellengenosse ist es dann auch der Reardon weiterhilft, denn er weiß zu berichten, dass Anderson vor 6 Jahren bei einem großangelegten Raubüberfall, der von Kittys Freund, dem Ganster Colfax geplant wurde, mitgemacht hat. Ein anderer Beteiligter dieses Überfalls wird kurz darauf angeschossen, kann aber noch im Sterben liegend Reardon und Lubinsky erzählen, dass Colfax anscheinend vorhatte, Anderson um seinen Anteil zu betrügen. Daraufhin hatte dieser Colfax und den anderen das gesamte Geld abgenommen. Wo das Geld jedoch mittlerweile ist und welche Rolle, die undurchsichtige Kitty spielt, erschließt sich Reardon nur sehr langsam...

Kritik:
Robert Siodmak schuf mit "The Killers" eines der bedeutendsten Werke des gesamten Film Noir. Schon bei seiner Veröffentlichung stieß der Film in den UsA fast durchweg auf positive Resonanz. Kritiker und Publikum waren begeistert, und so überaschten auch die 4 Oscar-Nominierungen niemanden. Darüber hinaus war der Film sowohl für Burt Lancaster als auch Ava Gardner der Start einer Hollywood-Karriere nach Maß.

In chronologisch nicht geordneten Rückblenden wird die Geschichte um den Boxer Anderson dem Zuschauer präsentiert. Diese Rückblenden sind dabei als Erzählungen anderer Charaktere in die Handlung eingebetet und mit jeder Rückschau erfährt der Zuschauer ein bisschen mehr über die Geschehnisse, die zum Tod des Schweden geführt haben. Auch wenn es dadurch doch ein wenig anstrengend ist der Handlung zu folgen, so wird durch die kurzen Rückblenden eine enorme Spannung aufgebaut, da konsequent nicht nur Fragen beantwortet werden, sondern auch immer wieder neue aufgeworfen werden. So bleibt es bis zur letzten Sekunde des Films spannend, da die alles entscheidende Informationen erst in den letzten Szenen des Films päsentiert werden. Wer sich mit den gängigen Handlungsmotiven des Film Noir auskennt, weiß zwar recht bald, auf was die Handlung im Groben hinauslaufen wird, jedoch ist dies nicht als Mangel des Films zu bewerten.

Die Personen, die im Laufe der Handlung vorkommen, scheinen auch wie aus einem Lehrbuch des Film Noirs entnommen: Der von der Lösung des Falls besessene Detektiv, die undurchsichte Femme Fatale, der desillusionierte Antiheld, der sich seiner Welt vollkommen entfremdet fühlt, der etwas zynische Polizist, der finstere Oberschurke, der als übermächtiger nicht zu schlagener Gegner erscheint, der einfache Kleinganove, der Opfer seiner selbst wird. Am wichtigsten sind aber natürlich die beiden namensgebenden Killer, die für einen äußerst intensiven und spannenden Auftakt des Films verantwortlich sind (die ersten Minuten des Films basieren auf einer Hemingway-Geschichte) und als Bedrohung im Verlaufe der Handlung natürlich wieder auftauchen - immer begleitet von ihrem eingehenden düsteren Musikthema, dass wie auch der Rest der Musik immer genau die erwünschte Stimmung unterstützt..

Der visuelle Stil, Kamera, Licht, etc. sind ebenfalls absolut prototypisch für den Film Noir. Mit der klassischen Low-Key Beleuchtung sei nur eins dieser Elemente als Beispiel genannt, dass in absolut stilbildender Art und Weise eingesetzt wird. Die gesamte Szenerie Welt erscheint im Zwielicht und der dadurch entstehende Eindruck, dass die ganze Welt nur aus Verbrechen besteht, macht einen Großteil der Atmosphäre des Films aus - ebenso wie die gut gewählten Kulissen und Drehorte.

Filmhistorisch sei noch zu erwähnen, dass "The Killers" nicht nur auf den Film Noir an sich großen Einfluss hatte, sondern auch für Tarantino eine wesentliche Inspirationsquelle für Pulp Fiction darstellte. Vor allem die beiden Auftragsmörder und die nicht-lineare Erzählstruktur haben ihn maßgeblich bei der Gestaltung von Pup Fiction beeinflusst.

Fazit:
"The Killers" ist ein absolut unverzichtbarer Beitrag zur Fimgeschichte und das Schöne daran ist, dass er dabei auch den modernen Zuschauer noch wunderbar unterhält! Absolute Pflichtlektüre!

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