Ob es die Geschichten Henry Millers sind oder gar sein Leben selbst ist, der Mann bot schon immer genügend Material für die Filmwelt. "Wendekreis des Krebses", "Stille Tage in Clichy" etc. Hier liegt eine Verfilmung vor, die seine Lebensjahre in Paris und seine Beziehung zu Anais Nin beschreibt. Obwohl dem Film von Publikums- oder Kritikerseite nie viel Beachtung geschenkt wurde, handelt es sich doch um einen perfekt inszinierten zeitgeschichtlich biografischen Film. Die Darsteller ähneln ihren historischen Figuren auf frappierende Weise und Fred Ward füllt die Rolle des Henry Miller mit unglaublicher Intensität. Wer die Werke Millers nicht kennt, oder keinen Bezug zu den Personen hat, wird an "Henry und June" scheitern. Hintergrundwissen erleichtert die Identifikation und öffnet einem die Tür zu Künstlerszene der 30er/40er Jahre in Paris.