Review

Au weia...

Wandelte der offensichtlich sehr überforderte südkoreanische Filmemacher Shim Hyung-rae ein beträchtliches Budget von sage und schreibe ca. 70.000.000 $ bei "D-Wars" nach seinem missglückten Auftakt "Reptilian" Anfang des Jahrtausends immmerhin in mehr als ordentliche Effekte und so ein nicht vollkommen unbrauchbares Stück Zelluloid um (schon leichte Geldverschwendung, oder meine ich das nur?, kommt halt dabei raus wenn ein Freak (nicht abwertend gemeint) der scheinbar einmal zu oft in den Genuss des japanischen Klassikers "Godzilla" kam es zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat ein Monster-Revival in unseren geliebten Kinos zu starten und zu allem Überfluss ein reiches Produzententeam fand das von dieser Idee scheinbar hellauf begeistert war, im Anbetracht der gerade gegenwärtig nicht sehr ausgeprägten Popularität solcher Monsterfilme sogar durchaus verständlich), ist "Pterodactyl" das traurige Resultat mangelnder Kohle, fehlenden Talents, sowie Kreativität und handwerklichem Geschick, alles samt Kompetenzen die für das Gelingen eines solchen Projekt unverzichtbar sind, wie man hier sieht.

Wer schon über die belanglose Comicverfilmung "Dungeons & Dragons" mit Jeremy Irons klagte, und das nicht ganz zu Unrecht, kann nach "Pterodactyl" froh sein wenn er oder sie das Ganze ohne Trauma übersteht. Würde Michael Crichton dies zu Gesicht bekommen, er würde wahrscheinlich in Tränen ausbrechen und das scheint auch die einzige verständliche Reaktion auf das schlichtweg nervende Getummel auf dem Bildschirm.

Eine Horde ausgesprochen aggressiver Flugsaurier schwärmt aus und attackiert wahllos eine handvoll Special Ops und Zivilisten. Zweifelsohne mit viel viel Action meist in Form von Geballer angereichert und mit seinen dutzenden abgetrennten Köpfen und zerteilten Körpern zudem erstaunlich brutal. Klingt zumindest für einen Splatterfan erst einmal ganz spaßig und das wäre es auch nicht nur für 2 Sekunden, wenn nicht die ultrabillige Machart den letzten Optimismus grausam austreiben würde. Das viele Gemetzel basiert ebenso wie das von Snyders Überraschungserfolg "300" ausschließlich auf CGI-Basis, was nicht weiter schlimm wäre, wenn die FX der zahlreich eingestreuten Splatter- und Goreeinlagen wenigstens ansehnlich wäre. Diese ist nicht nur dermaßen übertrieben, sondern auch sowas von, man entschuldige meine Ausdrucksweise, scheiße animiert, das die oben genannte Zeitspanne lediglich von einem Schmunzeln im ersten Moment rührt, hinterher jedoch nur noch Kopfschütteln bewirkt. Ich weiß nicht ob dies Absicht war zwecks Erhöhung des Trashgehalts um über mangelnde Qualitäten hinwegzutäuschen, aber wenn dem so sein sollte kann ich nur sagen: Das ging ordentlich in die Hose! Solche Effekte im 21. Jahrhundert sind schon fast eine Zumutung.

Sarkasmus beiseite: Die restlichen Zutaten eines miesen B-Movies, wie jede Menge Klischees, eine abgekupferte Story, dümmliche Dialoge und unmotiviert agierende Akteure runden das Debakel ab. Man höre und staune, aber "Pterodactyl" bleibt sogar meilenweit hinter schundiger Unterhaltung wie "Carnosaurus", "Die Herrschaft des Feuers" oder Emmerichs dürftigem Remake eines bereits erwähnten Asia-Movies zurück. Macht ihn also nicht einmal für Freunde des schlechten Geschmacks interessant, sondern nur für hungrige Abfalleimer. Immerhin...

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