Clint Eastwood und Lee Van Cleef machen gemeinsame Sachen und jagen El Indio
Monco (Clint Eastwood) und Colonel Douglas Mortimer (Lee Van Cleef) sind beides sehr erfolgreiche und exzentrische Kopfgeldjäger. Mit dem Schießeisen können sie wie kaum ein anderer umgehen. Der Zufall führt sie zusammen, denn beide sind hinter dem Desperado El Indio (Gian Maria Volonté) her. Nachdem dieser eine Bank überfallen hat, versuchen sie die Bande auszulöschen. Während Monco sich in die Bande einschleicht, versucht Mortimer von außen an sie ranzukommen. Doch als sie das gestohlene Geld an sich nehmen wollen, läuft etwas schief....
Sergio Leone zelebrierte hier den zweiten Teil der „Dollar“ Trilogie und bekam einen zweiten Superstar neben Clint Eastwood spendiert. Ausführlich werden die beiden Kopfgeldjäger und ihre Eigenarten vor- und zusammengeführt, um sie dann zusammenzuarbeiten lassen. Mit Spannung verfolgt man ihren waghalsigen Plan, der in einer spannenden Schießerei in einem mexikanischen Dorf endet. Das finale Duell mit der Spieluhr ist mal wieder grandios inszeniert.
Was soll man groß zur Musik schreiben? In Bezug auf Leone Western liefert Morricone wieder perfekte Stücke ab, die die schmutzige Atmosphäre des Films unterstreichen. Das Endduell mit der immer langsamer werdenden Musik, gehört neben der von „Spiel’ mir das Lied vom Tod“ zum spannendsten Duell (dank der Musik) der Westerngeschichte. Brillant!
Wieder gibt es in einem Leone Western keine Helden, wieder sind alle nur auf ihre eigenen Ziele fixiert. In körnigen, blassen, einfachen Bildern erzählt Leone die Geschichte zweier Revolvermänner, die eine ganze Bande Desperados in den Tod schicken.
Anfangs konzentriert man sich ganz auf die beiden Helden. Mortimer ist der Mann in schwarz: Fast wie ein Pfarrer gekleidet erledigt er cool seine Arbeit, ohne auch nur einmal seine Nerven zu verlieren. Monco ist der zigarrenrauchende Held, der ohne lang zu zögern die Luft mit Blei auffüllt. Allein schon die Einführung beider Personen ist dank Auftreten und Musik unvergesslich.
Das scheinbar anfangs recht verschiedene Duo schließt sich also zusammen, um die Bande hochzunehmen. Während Monco die ersten drei Gegner auslöscht, brütet der Rest der Bande über den geeigneten Fluchtweg. Dabei trifft man wieder auf Mortimer, der seine Hilfe anbietet. In verstörenden Rückblicken Mortimers wird immer wieder ein Mädchen gezeigt, dabei lässt Leone den Film lange darüber im Dunkeln, was jene Szenen zu bedeuten haben. Erst am Ende wird Mortimers Motiv erklärt.
So gehört auch er der Bande an. Leider traut El Indio dem Braten nicht und stellt beiden eine Falle. Überraschend für den Zuschauer, denn die beiden souveränen Partner sitzen nun gewaltig in der Klemme. Das nutzt Indio aus, um das gesamte Gold für sich zu behalten. Er lässt Monco und Mortimer flüchten.....
Zum Höhepunkt kommt es im Dorf, dort gibt es wieder die gewohnten Schießereien in Leone Manier. Trockene Sprüche und schnell ziehende Cowboys pumpen die Luft mit Blei voll. Immer begleitet von der spannenden Musik Morricones, arbeitet man sich zum Chef vor.
Das Ende ist genial geschnitten. Die immer langsamer werdende Spieluhr stellt dabei den Countdown da.
In einer immer schneller werdenden Schnittfolge krönt Leone sein zweites Meistwerk. Aus der anfänglichen Totalen wird später auf die Gesichter geschnitten, bis man bei den Augen angekommen ist. Wenn die Spieluhr aufhört zu spielen, wird gezogen (nicht nur an den Nerven der Zuschauer).
Leones „Für ein paar Dollar mehr“ fügt sich nahtlos in die Trilogie ein. Dank höherem Budget ist in Bezug auf den Vorgänger alles ein wenig ausgefeilter und besser geworden. In „Spiel’ mir das Lied vom Tod“ und „2 glorreiche Halunken“ perfektionierte Leone seinen Stil. Brutalität und Blut braucht man auch hier wieder nicht.
Clint Eastwood in gewohnter Manier. Er spielt den mysteriösen Fremdling, der zur Täuschung immer einen Arm hängen lässt. Mit trockenen Sprüchen (am besten im Dialog mit Lee Van Cleef) hat er Sympathie und Lacher auf seiner Seite. Dank Ausstrahlung und Auftreten avancierte Eastwood zum Inbegriff des coolen Revolverhelden ohne Skrupel. Mal wieder eine grandiose Leistung
Lee Van Cleef darf als Mortimer den gepflegten Kopfgeldjäger spielen. Der mit „Sabata“ zur Kultfigur gewordene Schauspieler agiert mit viel Gehirn und geht sehr überlegt zur Sache. Zusammen mit Eastwood, der eher intuitiv handelt ist er dank seines einmaligen Auftrittes inklusive Augen die perfekte Ergänzung. Ein Klasseduo…
Fazit:
Leone verbesserte hier alle Elemente aus dem ersten Teil und verfeinerte sie. Merkmale sind einmal mehr extrem spannend Revolverduelle, perfekte Musik und hervorragende Schauspieler. Ein schwächenloser Western, der sich problemlos in Leones Westernerfolgsserie eingliedert. Ansehen ist Pflicht!