Review

Zweifelsohne zählt "Fra Diavolo" zu den besten Werken von Stan Laurel und Oliver Hardy, obwohl er auch zur mitunter ungeliebten Lachoper-Reihe gehörte, die einen relativ schwachen Abschluss fand mit "Swiss Miss" im Jahr 1938. "Fra Diavolo" ist in künstlerischer Hinsicht einfach ausgewogender; der Humor wird nicht in jeder zweiten Szene auf Sparflamme gedreht um eine unsinnige Liebesgeschichte ins Geschehen zu mischen, was ja damals wie heute eine sehr beliebte Vorgehensweise ist bei jeder Art von Film.

Stan Laurel und Oliver Hardy spielen hier zwei erfolglose Banditen, die sich eines Tages einen schweren Fehler erlauben und sich gemeinsam als der gefürchteste Bandit der Gegend "Fra Diavolo" ausgeben. Dieser kriegt davon Wind und beschließt nach einigen Missgeschicken, die beiden als Gehilfen anzuheuern. Ein folgeschwerer Fehler für Diavolo. Bei seinem nächsten und letzten großen Coup, gibt sich Diavolo als ein Marquis aus, um die reichen Lord und Lady Rocburg auszunehmen. Mit gespielten Charme erspielt er sich das Vertrauen eben genannter Lady, um sich das Wissen um das Versteck des Geldes zu ergattern. Doch er steckt zuviel blindes Vertrauen in seine Kammerdiener Stanlio und Ollio, die natürlich den Plan Diavolos so tollpatschig wie möglich strapazieren und ihn schließlich aufliegen lassen.

Nicht wie in den nachfolgenden Werken mit einer festen Story, verkommen Stan und Ollie hier beinahe gar nicht zu Nebendarstellern, die nur ihres Witzes wegen eingebaut wurden. Stattdessen wurden sie sinnvoll in die Geschichte eingebaut und haben einen ihrer legendärsten Szenen in diesem Film. So wird eine Arbeit im Weinkeller zu einer folgeschweren Angelegenheit für Stan, der sich dort eher unabsichtlich betrinkt und nachher im betrunkenden Zustand wie ein Irrer lacht und sich anscheinend über alles freut. Da lacht man sich auch als Zuschauer tot und fällt vom Stuhl, egal wie oft man sich das zu Gemüte führt.

Die eigentliche Hauptstory rund um Diavolo und seinen romantischen Annährungen zu der Lady Bock Rocburg erweißt sich dennoch manchmal als für die Handlung schlingernd, besonders durch die eher mäßige schauspielerische Kunst von Thelma Todd, die die ganze Zeit kichert wie ein kaputter Luftballon. Das ist zwar besser als eine bierernste Rahmenhandlung, zerrt aber mitunter trotzdem an den Nerven.

So hat man hier einen der besseren Filme des Dou mit Musical-Touch. Die eigentliche Handlung mit Fra Diavolo kann zwar langweilen, ist aber zumindestens einigermaßen unterhaltsam.

Fazit

Unterhaltsam, mit denkwürdigen Szenen und einem äußerst gut aufgelegten Dous, ist dieser Film ein wahrhafter Genuss für Liebhaber Laurel und Hardys und eine Perle der 30er.

8/10

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