Eine spannende (Kurz-)Geschichte von Stephen King, die Verfilmung jedoch mit Licht und Schatten. Der TV- bzw. Video-Look ist erstmal ein wenig abtörnend, den teilt sich Night Flier mit vielen anderen King-Adaptionen aus der Zeit. Auf jeden Fall war das Budget offensichtlich begrenzt, was nicht heißt, dass nicht das Beste aus den Finanzen herausgeholt wurde. Die düstere Atmosphäre ist hier hervorzuheben und auch die nicht gerade harmlosen Effekte. Zentral geht es um einen mysteriösen Blutsauger aka “Serienkiller”, dennoch fokussiert sich die Geschichte auf die Skrupellosigkeit eines überambitionierten Reporters. Besser gesagt, ein personifiziertes Scheusal und damit nicht minder Bestie. Ein wiederholendes Element beim Autor, menschliche Abgründe, das alltägliche Böse, die Kleinstadt als lupen-hafter Spiegel der Gesellschaft. Miguel Ferrer ist eine gute Besetzung und spielt das Ekelpaket nach Leibeskräften. 90 Minuten sind nicht lang, dennoch könnte ich mir das vom inhaltlichen Potenzial eher als Serienepisode oder Teil einer Anthologie vorstellen, es schleppt sich dann doch zeitweise etwas vor sich hin.