Letters from a Killer (1998)

Gerade eben habe ich einem Freund 2/3 seiner DVD-Sammlung sozusagen im Paket abgekauft. Bei der Sichtung aller Titel stieß ich auf „Letters From A Killer“ welcher neben einigen anderen durch sein absolut billiges Cover schon aus der Masse der fast 300 Titel heraussticht. Um die Frage ob es sich hier um einen Fall für Ebay handelt, oder ob die DVD meiner eigenen Sammlung einverleibt werden soll, zu klären entschloß ich mich dazu die ca. 1 ½ Stunden zu opfern um mir den Streifen anzusehen, zumal sich die Story recht ordentlich anhörte.

Race (Swayze) sitzt im Todestrakt irgendeines Gefängnisses und wartet auf den Termin für seine Hinrichtung. Die Zeit bis dahin hat er sich schon damit vertrieben, einen Beststeller über sein Leben zu schreiben. Aktuell beschäftigt er sich damit Tonband-Botschaften mit vier Frauen auszutauschen. Als eines Tages die Wärter des Knasts die Bänder absichtlich vertauschen fangen seine eigentlichen Probleme allerdings erst an. Während seine Anwältin um die Wiederaufnahme seines Verfahrens kämpft erhält er ein Band einer der verärgerten Frauen, die ihm das Schlimmste androht. Die Hinrichtung vor Augen sind diese Drohungen zwar eher zweitrangig, doch nachdem sein Fall erneut verhandelt wird und er freikommt entwickelt sich daraus doch eine bedrohliche Situation. Race versucht Kontakt mit den vier Frauen aufzunehmen um sich zu entschuldigen bzw. herauszufinden welche ihm die Pest an den Hals wünscht. Als dann allerdings eine der Frauen ermordet aufgefunden wird und die Spur eindeutig zu ihm führt ist Race klar, dass die Enttäuschte es ernst meint und ein Wettlauf gegen die Zeit und die Polizei beginnt...

Zugegeben, ich habe mir von dem Streifen so gut wie nichts erwartet. Billige Aufmachung, ein Hauptdarsteller, er seine besten Tage (Dirty Dancing, Gefährliche Brandung usw.) schon jahrelang hinter sich hat deuten für mich eindeutig in Richtung filmische Kreisklasse. Anfangs wurde ich in meinen Voruteilen auch deutlich bestätigt, zieht sich doch die Zeit im Knast und die Einführung der Ausgangssituation ziemlich hin. Doch was danach kommt ist durchaus spannend geraten, zumal man als Zuschauer immer mitfiebert welche der vier in Frage kommenden Damen eigentlich die Durchgeknallte ist.
Ohne etwas vorwegzunehmen, kann ich sagen, dass es bis zum Ende spannend bleibt. Dazwischen wird sogar der Vergangenheit von Swayze in einer kurzen Tanzszene gehuldigt, die ich persönlich für sehr gelungen halte.

Fazit: Auch wenn es einige schauspielerische und dramaturgische Mängel gibt, so kann ich vermelden, dass der Film seinem Anspruch als Thriller durchaus gerecht wird und eine ungewöhnliche, bis zum Ende spannende Story bietet.