Die große Eröffnung, Singsang beschwingt, kein normales Projekt, sondern eines, welches eine Vielzahl von Menschen quer durch die Lande und dies miteinander im Wettstreit miteinander führt. Ein logistisches Problem, ein Rennen gegen Zeit und Widerstände, ein orchestrales Prozedere, ein Epos der Komödie. Ein Abenteuer der Irrungen und Wirrungen, des Slapsticks und des Screwball, erst die Töne, dann die Bilder, dann die Vorstellung, dann der Rest. Ein Vorläufer von vielen Weiterem, eine Gigantomie, eine Geldverschwendung auf der Leinwand, allerdings mit Garantie. Comigal zum im Ansatz, verrückt die Welt hier, eine Umkehr des Gewohnten, einer Überhöhung und Verstärkung, eine Potenzierung schon im Titel, im Original dreifach, im Deutschen nur zweimal, mit einem Star und vielen Gaststars, die alle aufgezählt und präsentiert und durcheinander gewürfelt werden; ebenso, wie der Film seine Handlung durcheinander und in das Chaos wirft:
Smiler Crogan, ein Berufskrimineller und erst kürzlich entlassener Sträfling, baut auf der California State Route 74 einen verheerenden Autounfall, der ihn trotz schnell herbei eilender Hilfe anderer Fahrer das Leben kostet. Kurz vor seinem Tode vertraut er seinen potenziellen Rettern noch ein Geheimnis an, ein Versteck im vergleichsweise nahegelegenen Santa Rosita State Park, indem sich 350.000 $ befinden. Die jetzigen Mitwisser machen sich jeweils allein auf den Weg, manche wie Melwille Crump [ Sidney Caesar ] samt Ehefrau Monica [ Edie Adams ] per Doppeldecker, andere wie die Freunde Ding Bell [ Mickey Rooney ] und Benji Benjamin [ Buddy Beckett ] chartern ein Flugzeug, während Geschäftsmann J. Russell Finch [ Milton Berle ] , seine Frau Emmeline Marcus-Finch [ Dorothy Provine ] und ihre Mutter Mrs. Marcus [ Ethel Mermann ] nach einem Zusammenstoß mit dem Möbelpacker Lennie Pike [ Jonathan Winters ] den britischen Oberstleutnant J. Algernon Hawthorne [ Terry-Thomas] zur Weiterfahrt einweihen und überreden. Unterdessen lässt der kurz vor der Pension stehende Captain TG Culpepper [ Spencer Tracy ] die jeweiligen Gruppierungen streng beschatten, beschließt aber irgendwann, sich selber auf die Suche nach dem kleinen Vermögen zu machen.
Eine Präsentation noch des alten, des blühenden Hollywood, etwa fünf Jahre sollte es noch anhalten und so weitergehen, dann änderte sich die Gesellschaft, die Zuschauer wurden jünger, das Fernsehen wurde stärker und zog die ältere Klientel an, das Kino hat sich verändert. Hier vielleicht auch ein zu viel des Guten, wird schon im Sprint gestartet, wird gedrängelt, und riskiert, ein Film auch der Stunts und der Techniker, ein Auto rast über eine Klippe, mit "mindestens 170", "wie ein Flugzeug, einfach drüber hinweg gesegelt", von der Kamera glorreich eingefangen, die Berge hinab, rein in den Schotter, mitten in die Steinwüste. "Heiliger Bimbam!" von Anfang an und durchweg und dies bis zum Ende, ein Rätsel wird geboten, ein Versprechen mit vielen Lücken, ein letzter Wille, ein Traum vom glücklichen Leben. Ein Glaube und ein Verzeihen, eine Dominoreihung, eine Kaskade von Angebereien und von Spekulationen, eine Demonstration von Spektakulären. Fünf Leute waren zuerst am Ort, das Leben geht weiter, es werden noch viel mehr. Ein unerwarteter Anfang und eine unerwartete Wendung, eine nach dem anderen, über zweieinhalb Stunden lang. Die Individuen hier sind schon eingangs auf Fahrt und auf Reisen, manche haben Anhängsel, manche haben Mitwisser, manche haben Komplizen, manche Warner, es gibt Vermutungen und Mutmaßungen, "Fahr doch ein bisschen zu, das ist ja langweilig. Gib Gas, dann werden wir ja sehen, was passiert." ist das Motto, bald wird gehandelt, vorher kurz diskutiert.
Die Kamera ist nah an den Figuren und weniger nah den Fortbewegungsmitteln, die sie nutzen, es gibt die breiten Panoramen und für Gespräche die Rückprojektion, das Geschehen beginnend draußen inmitten der unendlichen Weite, gekoppelt mit dem Dreh im Studio, mit Tricks und Finten und Tempo und Kreation. Es wird beschleunigt und gebremst, je nach Absicht und der Situation, es herrschen viele Fragen vor, die Antwort bietet nur die nächste Kurve, der nächste Abschnitt, die fortschreitenden Seiten im Drehbuch, der Weg ist das Ziel, aber lohnen muss es sich schon. Von der Neugier wird man angetrieben, von dem Drang nach Mehr, von den lockenden Geld die Personenschar, von dem Entertainment das Publikum, zahlreich beide Gruppierungen erschienen, dazu vorneweg Spencer Tracy als Star. Die Herren der Gesellschaft haben von dem Ort des Geldes gehört, die fünf Herrschaften, Frauen sind hier eher die Zuhörer, die Probleme auch, die Objekte; es wird miteinander besprochen, es wird einander nicht vertraut, erstmal wird sogar schon im Geiste das Geld geteilt, darüber entbrennt schon der erste Streit. Tracy ist da außen vor, er gehört zur Obrigkeit, er ist der Leitwolf hier und der Führer, allerdings ist er auch auf der anderen Seit', er ist vorneweg und hinterher. Längere, aber turbulente Dialogszenen leiten die dann folgende Hetzjagd ein, erst hat man es im Guten probiert, dann steht die Aktion auf dem Kopf.
"Notiert wegen rücksichtsloser Fahrerei" ist man beizeiten, es wird observiert, es wird die Landkarte abgezeichnet und realiter abgegrast, es wird auf High-Speed gegangen, geschubst und gedrängelt, grimassiert und der Gegenverkehr von der Fahrbahn geräumt, ein Slalom durch die weite karge Fläche, mit Auffahrunfällen, "Wer zuletzt lacht, lacht am besten.", die Zeit für Moral und Anstand und Rücksichtnahme ist später, erst kommt die Ellenbogenmentalität. Ein Film über die Gier des Menschen, hier als Satire und Klamauk, als alles halb so wild und sicherlich nicht erst, wurde selbst der erste Tod zum Anlass für humoristisches und damit befreiendes Erschrecken genommen, ein schwieriger Balanceakt, trotz des Lärms und der Buntheit fein austariert. Schnell sitzt Einer auf einem (Kinder)Fahrrad, die Nächsten probieren es mit dem Flugzeug, einem Aeroplan, mit dem Anhalter, mit Geschwindigkeit und Abkürzungen, mit dem Ausnutzen von Gutgläubigkeit und mit Hinterlist und Schadenfreude. Variantenreich ist das gehandhabt, die Komik ordentlich rabiat und knallig, der Puls ständig erhöht, eine Rauferei in der Tankstelle, die Zerstörung ganzer Bauten, Krawall als das Mittel der Wahl, ein Kampf wie um das nackte Überleben. Alle Dämme sind gebrochen, Diebstahl, Erpressung, Schlägerei, Versäumnismeldungen, die Kriminalität mit durchgedrückten Gaspedal, permanent auf Hochtouren, Familie oder nicht Familie ist ebenso egal wie bisherige Partnerschaften.
Zwischentöne sind vorhanden, aber gering, die Dispute zwischen Amerikanern und Engländern, die Formen des Geschlechterkrieges, die zunehmende Sexualität, die zunehmende politische Paranoia, eine politische Korruption und Erpressung, vorherrschendes Einzelgängertum und Einzelgönnertum gegen Kollektivität, die arbeitende Bevölkerung und am Strand die frei lebende und freiheitsliebende junge Hippie-Community. In Sachen Humor ist das eher einfach gehalten, wagemutige Situationen, Missverständnisse, merkwürdige Zufallsbekanntschaften, Jubel und Trubel, Krawall und Aktion, etwas Wortwitz, zunehmende Eskalation, zunehmende Überforderung. Es wird geflucht wie die Rohrspatzen, es wird rasant geschnitten, das Ganze funktioniert fast wie als Katastrophenfilm, es wird abgestürzt und abgesoffen, es wird Feuer gelegt und unfreiwillig der Rückwärtsgang einlegt, es werden Explosionen verursacht und die höchste Alarmstufe ausgerufen, die Expressivität ausgelebt, eine schiere Anarchie, die Geldgier im Exzess. Ein Stuntspektakel meist, aber nicht nur auf vier Rädern, ein Amoklauf, ein Cannonball Run aus den Sechzigern, ein Sodom & Gomorrha. Für die einen ein möglicher Neuanfang, für die Anderen die Möglichkeit zum Ausstieg und zur Beendigung ("Es war ein wunderschöner Traum. Leider hat er nur fünf Minuten gedauert."), manche sind auch nur angeekelt von.