Deutscher „Stirb langsam“ Abklatsch zu Weihnachten mit vielen bekannten Gesichtern
Story:
Um mal so an Weihnachten so richtig abfeiern zu können lassen sich sieben Jugendliche in ein Einkaufscenter einsperren. Leider findet die großes Party ein plötzliches Ende. Der Sicherheitschef Mark Popp (Heiner Lauterbach) durchkämmt mit seinen Leuten ( u.a. Franka Potente) das Gebäude, um die Jugendlichen dingfest zu machen. Popp will nämlich die Weihnachtskasse von 2,5 Millionen knacken und kann dabei keine Zeugen gebrauchen. Als es erste Tote gibt und die Sicherheitsbeamten sich streiten eskaliert die Situation. Ein Kleinkrieg im Kaufhaus ist die Folge....
Viel Einfallsreichtum brauchte man sicherlich nicht. Kurz werden die Jugendlichen sowie der Bösewicht Popp vorgestellt, um dann alle Figuren in das Kaufhaus zu stecken und aufeinander loszulassen. Überraschungen sind somit auch recht selten. Einzig wirklich spannend Momente gibt es nur zum Ende hin, als die Jugendgruppe sich auch in die Haare bekommt. Wie das ganze ausgeht, kann man sich von Anfang an denken. Zu vorhersehbar läuft das Geschehen ab. Nur die Frage, wer die Nacht überleben wird, bleibt bis zum Ende offen.
Musik:
Hier wurde solide Arbeit geleistet. Man darf hier aber auf keinen Fall eine hollywoodreife Musikuntermalung erwarten, sondern eher eine passive Unterstützung. Insgesamt zwar recht unauffällig, jedoch zweckmäßig und meist spannend.
Atmosphäre:
Mit gemischten Gefühlen ging ich an den Film. Kann ein deutscher Film mit seinen recht bescheidenen Möglichkeiten einen „Stirb langsam“ verwöhnten Zuschauer unterhalten? Es gelingt zumindest teilweise. Die anfängliche Vorstellung der armen Kinder und der krebskranken Mutter ist zwar recht löblich, aber erweckte in mir eher denn Anschein ein Alibi für den Einbruch in das Einkaufshaus zu bilden. Anfangs glaubt man sich daher in ein Jugenddrama verirrt zu haben. So bald man sich im Kaufhaus befindet werden die Klischees nach allen Regeln der Kunst bedient. Die Jugendlichen haben nichts besseres zu tun als zu ficken, zu saufen oder Drogen zu nehmen. Popp will mit steinerner Miene im schicken, bösen, schwarzem Anzug den Tresor knacken und schreckt dabei vor nichts zurück. Zusätzlich gibt es dann noch eine Zicke, die auch erst mal den Tod einer Jugendlichen verschuldet um so den Krieg noch aufzuheizen und die Gruppe gegeneinander ausspielt. Während Popp sich dann wie MacGyver erst mal alles für eine Tresorsprengung im Kaufhaus zusammensucht, herrscht eine Etage weiter Krieg. Statt sich zu verkriechen nehmen die Jugendlichen den Kampf auf, wo die ganze Munition herkommt bleibt ungeklärt. Schliesslich wird die Teenagertruppe nach ein paar Verlusten auch geldgeil... Gestorben darf aber nie, ohne 20 Liter Blut zu spucken. Gut das sich eine Polizistin noch auf die Seite der Jugendlichen schlägt, um den Film zu einem Happy End zu führen.
Schauspieler:
Heiner Lauterbach mimt den Oberbösewicht Popp, als wäre er bei van Damme in die Lehre gegangen. Leider beherrscht er aber dessen Kampftechnik nicht. Mit steinerner Miene schauspielert der durch den Film und lässt dabei so richtig das eiskalte Arschloch raushängen. Einen trashigere und klischeehaftere Darstellung hätte wohl kaum jemand hinbekommen. Da lobe ich mir doch die US Bösewichte, die zumindest mal einen fiesen Spruch auf Lager haben.
Der Rest der deutschen Stars wie Franka Potente und Tobias Schenke wirken im Film leider verschenkt und viel zu blass. Warum sie Rollen in dem Film angenommen haben, fragen sie sich wohl selber. Schade drum.
Fazit:
Trashiger und viel zu ernster deutscher Actionfilm, dem eindeutig der Humor fehlt. Der Film schwankt zwischen Actioner und Jugenddrama und kann sich nicht für eine Richtung entscheiden. Was bleibt ist ein mittelmäßiger, recht blutiger Actionfilm aus Deutschland, in dem die Stars verpulvert werden. Aus dem Stoff hätte man sicher mehr machen können.