Ganz frisch Mutter und gleichzeitig Witwe geworden, hat es Catherine gerade nicht leicht: Sowohl die Polizei, wie auch zwei Gangsterbanden gehen davon aus, dass sie weiß wo ihr Mann vor seinem Tod 40 Millionen Franc versteckt hat. Zusammen mit ihrer Freundin Marité flieht sie aus dem Mütterentbindungsheim in ihr Haus nach Fleur d’Oiselle, einem extrem einsamen Flecken an der südlichen Loire. Die Gangster folgen ihr natürlich, allerdings ist Catherine kein leichtes Opfer, sondern kann sich sehr gut wehren, doch wo die Sore ist weiß sie dummerweise auch nicht so genau. Und während sich die Gangster miteinander verbünden, wechselt einer von ihnen, Jo de Fréjus, die Seiten und steht den Damen bei, Und dann ist da auch noch der abgedrehte Künstler Gallières, der zwar harmlos und versoffen scheint, aber manchmal, wenn er unbeobachtet ist, sehr ernsthaft wirkt …
Ein seltsamer Hybrid aus (Festhalten!) Western, Gangsterfilm, Erotik und Komödie … Noch Fragen? OK, also: Die Ausgangssituation ist ein klassischer Gangsterflick – Person A weiß wo eine Menge Geld ist, und Person B will ebenfalls an die Kohle. Person A und Person C, Mireille Darc und Anouk Ferjac, laufen dann erstmal einige Zeit splitterfasernackt durch die schöne Natur, was nicht nur den Kunstmaler, sondern auch den Zuschauer auf ganz genrefremde Gedanken bringt. Gerade der Kunstmaler allerdings, Paul Prèboist, bekannt vor allem aus Louis de Funès-Filmen, sorgt für einige Lacher (und einige Nerver). Und wenn die Gangster des nächstens das Haus belagern, und versuchen mit Harmonikamusik die Bewohner weichzukochen („Wenn Du John Waynes ALAMO gesehen hättest, wüsstest Du um die psychologische Wirkung von Musik.“), allerspätestens dann sind auch die Gangster eher unernst. Tja, und das Showdown ist dann ein klassischer Western, sowohl in der Inszenierung wie auch der Figurenzeichnung. Irgendwo so in der Gegend von ELDORADO (weswegen das Haus ja wahrscheinlich ein bisschen wie Korsika und ein bisschen wie Colorado ist) mit einem Schuss FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR.
Wie gesagt, ein seltsamer Hybrid. Dass das ganze weitgehend funktioniert ist vor allem den Schauspielern zu verdanken, und dass Georges Lautner, der ja eh gerne zur Übertreibung neigte, weiß wie Komödien funktionieren. Von daher, wenn man keine Erwartungshaltungen hat, durchaus ansehbar. Wenn man Mireille Darc erotisch findet absolut ansehbar. Und wenn man Anouk Ferjac aufregend findet ein absolutes Muss!