Mit "Kettensägen Zombies" haben wir es mit einem weiteren Ableger der deutschen Hobby-Filmer-Szene zu tun.
Die Story, wenn es überhaupt eine gibt, ist schnell erzählt: Ein paar Nerds machen sich mit ´nem 2er Golf auf um auf (in heimatörtlichen?) Wiesen zu zelten. Leider schneidet sich einer beim gleichzeitigen Urinieren und Bierdose leeren die Hand an der Dose auf und erweckt mit seinem auf die Erde tropfenden Blut einen Zombie. Naja, danach wird per Kettensäge, Machete usw. geschlachtet, was das Zeug hält - leider ohne Sinn und Verstand.
Klar, bei reinen Amateur-Produktionen kann man nicht Verweise oder Ideenklau den Regisseuren Pape und Kellisch vorwerfen, hier wollten einfach ein paar Kumpels einen Splatterfilm drehen.
Sie spielen sich weitestgehend selbst, trinken Bier und man muss sich mit Dialogen wie "Alles klar Alter" und "Voll fett" begnügen. Zudem wurden einige (ungewollte) Szenen (einer kotzt, zwei Leute springen ins Zelt und hauen es um, obwohl noch ein dritter nachspringen sollte) einfach mal so eingebaut. Aber das ist nicht schlimm, sondern gibt dem Amateur-Schmuddelchen wenigstens etwas an Substanz.
Null Story, null Logik, null schauspielerisches Talent ist an der Tagesordnung. Nur das interessiert bei solchen Produktionen einfach nicht. Die Frage ist: Kann sich das für solche Filme bestimmte Zielpublikum "Kettensägen Zombies" antun?
Von meiner Seite aus gibt es ein "Ja".
Er reicht meilenweit nicht an Ittenbach´s erste Versuche ran, selbst von "Violent Shit 2-3" , "Das Komabrutale Duell" oder dem aus Kanada stammenden Kracher "Bagman" ist er entfernt. Aber - besser wie alle Filme von Grottenboy Schnaas (beispielsweise Piratenmassaker) ist er allemal.
Die positiven Aspekte sind eben der sehr gut gelungene Nu Metal-Sound und auch die Splattereffekte können sich sehen lassen - auch wenn es da Kleinigkeiten zu bemängeln gibt. Die Opfer liegen wehrlos rum, den Knarren hört man eindeutig an, dass sie während der Faschings-Zeit in der Kinderabteilung gekauft wurden. Ein Zelt für 6 Personen, also ein zweites hätte man ruhig noch aufbauen können. Aber komm, was soll´s.
Mit ein paar Bier ist der Film einigermaßen genießbar. Leute, die sich für Amateur-Filme interessieren, Nu Metal hören oder einfach nur gerne Bier saufen, kann man Kettensägen-Zombies empfehlen. Kein Highlight, aber auch keine wirkliche Zeitverschwendung auf dem Amateur-Sektor.
6/10