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Der Film hat den wichtigsten Preis des New York Horror Festivals gewonnen und tatsächlich agieren die Darsteller besser als bei vergleichbaren Genreproduktionen. Sogar die Story wirkt anfangs ziemlich interessant. Später stören dann aber einige (wahrscheinlich budgetbedingte) handwerkliche Fehler sowie Ungereimtheiten in der Handlung.

Die Hauptfigur ist Alex Borden (sehr gut: Christopher Denham). Der sich bis zu seinem 25stem Lebensjahr ganz normal entwickelt, dann explodiert jedoch seine Intelligenz. Er liest Bücher im Stundentakt, lernt Schach auf Meisterschaftsniveau und kann die Vergangenheit - teilweise sogar die Zukunft seiner Mitmenschen sehen.
Das Ganze ist verbunden mit düsteren Visionen und Blackouts. Da seine Visionen meist bluttriefend sind, verdächtigt er sich schließlich selbst der Taten. In dieser Situation schickt ihn seine Therapeutin zu dem Paranormalexperten Dr. Pavlovski (Mark Margolis, so gut wie Ben Kingsley), wodurch die Dinge einen Sinn ergeben.

Gut gelungen ist das Ambiente und auch die Wohnung des Schachspielers. Was fehlt, ist eine überzeugende Mitte und ein befriedigender Schluss. Während der Film anfangs noch gekonnt mit psychiatrischen Krankheitsbildern spielt (Schizophrenie und Bipolarität) und eine respektlosigkeit in einer gewagten Toilettenszene demonstriert, endet es zum Schluss zu stark im öden Monstertrash.
Hinzu kommt, dass mehrere Situationen insbesondere im Krankenhaus, einfach nur albern wirken und wissenschaftlicher Humbug sind. Einen amüsanten Gastauftritt hat allerdings Udo Kier (als Reverend Hartman) – kurz, aber heftig ... (manche Leute sieht man einfach gerne).

Sehr störend ist allerdings die vollkommen verhunzte, häufig noch nicht mal lippensynchrone deutsche Synchronisation – zwar kann man das den Filmemachern nicht anlasten – aber es stört den Gesamteindruck sehr stark.

Insgesamt ist dadurch leider nicht mehr, als ein ambitionierter B-Film entstanden. Allerdings sieht man, dass Regisseur Andrew van den Houten Talent besitzt und hofft, dass er nächstes Mal mehr Geld bekommt um seine nächste (sicherlich wieder düstere) Vision zu realisieren.
Also trotz aller Kritik ein passabler Einstand hoffentlich bald mehr.

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