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Veritable Vendetta vandaliert vorrangig Vaterland voller Verbote

Dieses Jahr feiert „V for Vendetta“ der Wachowski-Geschwister schon sein zwanzigjähriges Jubiläum - und genauso wie seine legendäre Comicvorlage, von der er verständlicherweise viele Stärken erbt und übernimmt, kommt er überhaupt nicht aus der Mode und dem Zeitgeist. Was gleichzeitig toll wie erschreckend ist… Erzählt wird von einem totalitären Großbritannien voller Verbote, Hass und Rassismus. Eingegrenzt und eingeschnürt. Weg von Kunst, Hilfe und Humanismus. Doch ein gefürchteter Mann, Terrorist und Rebell mit Guy Fawkes-Maske stellt sich gegen das strenge Regime - und nimmt eine weibliche Schülerin/Geisel… 

Remember, remember… 

„V For Vendetta“ ist immer noch ein Brett. Und wird’s wahrscheinlich auch in fünfzig Jahren noch sein. Leider? Das könnte man dann fragen, da er seine bleibende Stärke vor allem aus seinen gesellschaftlichen und politischen Themen zieht. Und diese vor allem seiner Vorlage zu verdanken hat. Aber ein großartiger Film bleibt ein großartiger Film - Vorlage hin, realpolitische Konsequenzen und bitterer Beigeschmack her. Die Wachowskis waren hier weit der Zeit und Kurve voraus, noch weit entfernt von einem Low. Selbst wenn es kein zweiter „Matrix“ ist. Aber das muss er ja auch nicht, der Vergleich hinkt und ist unnötig. „V For Vendetta“ bockt! Er ist mutig, er ist augenzwinkernd, er ist actionreich und stylisch, er ist (nicht nur) britisch. Er spricht etliche Theken und Themen an, die erst in den zwei seitdem vergangenen Jahrzehnten richtig kochen und Fahrt aufnehmen sollten. Er hat politisch und messagetechnisch Eier. Er macht weit mehr als nur gegen Obrigkeiten zu treten. Er hat Bezüge zur Vergangenheit wie zu einer nicht unmöglichen, traurigen Zukunft. Er reimt und zeigt wenig Gnade. Er ist comichaft und doch jederzeit ernst zu nehmen. Weaving macht enorm viel mit seiner Stimme und Sprache. Es lohnt sicher der Originalton. Das Werk macht’s sich nicht zu leicht und will’s nicht jedem recht machen. Das passt alles höllisch gut. Und ja, das Comic ist noch besser und eine unbedingte, zeitlose und ewige Leseempfehlung. Und doch ist dieser Film extrem gut. Und er wird sicher gut altern und noch an Fahrt, Kraft, Punch gewinnen in dieser verrückten Welt… Und Natalie Portmam gibt’s als Kirsche oben drauf! 

Fazit: politisch und gesellschaftlich zeitlos relevant, sehr stylisch und eine top Umsetzung des Comics… „V for Vendetta“ gehört zur Elite der Comicverfilmungen! 

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