Langsam aber sicher outet sich Regisseur Wolfgang Büld mit seinen affigen Low-Budget-Spektakeln unter der Gürtellinie als Tarantino aus der Eckkneipe. Der Mann, welcher filmischen Rotz wie "Penetration Angst" ausgestoßen hat, wird dessen nicht müde, den immer gleichen Käse um die stets sexgeile Fiona Horsey zu inszenieren, deren Liebhaber aus abstrusen Gründen bluten müssen. In diesem Machwerk schneidet sie denen mit der Geflügelschere die besten Stücke ab, was man als emanzipierte Variation des Serienkillerthemas ansehen mag. An Dümmlichkeit ist sie den meisten männlichen Pendants nicht weit voraus, gleiches gilt für das neunmalkluge Drehbuch aus der Hüfte. Wann nun Jennifer die liebe Freundin ist und warum mal nicht, verrät ganz raffiniert bereits der Titel, ebenfalls keine Überraschung ist es, das Büld wieder einmal als Drehort Hamburg sowie angelsächsische Gefilde nutzt. Nicht nur das Doppelspiel der Hauptfigur ist leider schnell durchsichtig und kann nur noch langweilen, auch die Locations sind schäbig. Sätze wie "Du bist so geil du Schlampe" oder "Ficken ist geil, gefickt werden ist noch geiler" lassen erahnen, wes Geistes Kind diese Independentfilmer sind, die mit Büld auf ihre alten Tage noch Exploitationtrash für sich entdecken. Ständig mit drittklassigen Sexszenen und einigem Kunstblutaufkommen bemüht sich der Regisseur, als Schmuddelfilmer zu einem Ruf zu kommen, was er offensichtlich mit Hirnlosigkeit verwechselt. So vermag der Thrillerplot um die geisteskranke Zwillingssschwester, die Männer killt, zu keinem Augenblick zu fesseln, bestenfalls geifernde, alleinstehende Herren können sich noch an Frau Horsey ergötzen, die das tut, was sie am besten kann: sich bei jeder Gelegenheit nackig machen. Der Rest ist peinliche Mackerfantasie. Wer noch im Besitz seiner grauen Zellen ist, sieht sich lieber "Sisters" von Brian de Palma an. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Fazit: Altherrenexplotation für Fremdschämer. Ein typisches Spätwerk von Wolfgang Büld, ein Werk der annähernd ungenießbaren Peinlichkeiten. 2/10 Punkten