Review

Danke Charles Band! Danke! Jedenfalls einer der einen ab und an noch mit einem Puppen-Horrorfilm beglückt. Die letzten “Puppet Master” Teile waren ja eher kindlichen Gemüts, danach kam ja auch nix dolles mehr. Weder von “Full Moon”, noch von wem anderen. Na ja, wir haben 2005 und durch Zufall habe ich dann “Doll Graveyard” gefunden. Wie es sich für eine “Full Moon” Produktion gehört wieder ein Film der kurz und schmerzvoll ist - nach knapp einer Stunde kommt bereits der Abspann! Bis dato:

Jahrhundertwende: ein Mädchen namens Sofia steht unter dem Regime ihres kaltherzigen Daddys; Puppen ihre einzigen Freunde. Beim spielen stößt sie eine Vase um die daraufhin zerbricht. Der Vater lässt sie ein kaltes Grab für die Puppen schaufeln in das sie prompt herein fällt und dabei stirbt. Daddy - umsichtig wie er ist - begräbt sie mitsamt den Puppen. Knapp 100 Jahre später findet ein Sohn einer dreiköpfigen Familie (Vater, Tochter, Sohn) beim Garten umgraben die Puppen und als Sammler von Actionfiguren nimmt er diese mit rein; Daddy staubt die Uhr des alten Herrn ab und geht Abends zu einem Date - lässt die Kids daher allein daheim. Aber in jener Nacht erwachen die Puppen und Sofia bemächtigt sich langsam aber sicher dem Knaben…

Gut wir haben eine Stunde reine Netto-Spielzeit, was lässt sich da alles einbauen? Da wäre zum ersten die Vorgeschichte, die wirklich atmosphärisch sehr gelungen ist. Tragisch der Unfall, einfühlsam und bisweilen mystisch die Musik (toller Score), stimmig die Atmosphäre - besonders bei den Stabangaben wobei im Hintergrund die Kamera über den Puppen-Friedhof fährt. Zu der Hauptgeschichte: x mal erzählt aber immer wieder nett. Daddy weg, Tochter lädt heiße Freundinnen ein (eine mit relativ dicken … ) - Alkohol, Kiffen und dann tauchen … zwei machohafte Typen auf die zu den beiden Opfern der Puppen gezählt werden können. Richtige Klischeefiguren also, wobei der Junge noch am besten gespielt wird. Aber es ist “Full Moon” - da sind Darsteller eher nebensächlich. Trotzdem sympathisch der kleine Mann, ja eins der Mädels ist sogar selber Freund von Actionfiguren und vielleicht sogar “Retter in der Not”, ist sie doch die einzige die ihn/sie versteht. Wie ihn/sie? Na der Typ wird eben von dem Geist des Mädels besessen - und das hat als einzige Freunde die Puppen...

Diese sind im Gegensatz zu den Puppen aus “Puppet Master” nun wirklich mal schauderhaft anzusehen. Wir haben eine bissige Puppe (da wäre das “beste Stück” mit einem Happen ab), einen afroamerikanischen Buschmann mit Speer, einen Samurai mit Katana und einen pickelhaubentragenden WW I Soldaten. Sind alle recht grimmig schauend, sehr düster wirkend und zudem recht passabel animiert. Besonders die Animationen des Buschmannes gefallen, ansonsten sind aber leider meist nur die Augen in Bewegung. Dennoch kommt auf Grund ihrer Attacken Stimmung auf; wenn es auch nur zwei Morde gibt (einmal den “Pickel” in die Genitalien, einmal Auge rauspulen und Kehlenschnitt) gibt es ein wenig mehr an Gewalt zu sehen. Aber eben typisch “Full Moon”: eher spärlich in ihrer Art, also kaum “echte” sichtbare Effekte, doch schon härter als die letzten “Puppet Master”. Etwas ausbaufähiger ihre Screentime, hier hätte man gerne etwas mehr an Hetzjagden oder Angriffen einbringen können.

Dennoch sehenswert, Freunde von “Puppen-Slashern” sollten zufrieden sein. Ich war es jedenfalls, nach dem stimmigen Anfang dauerte es etwas bis es dann losging, aber nach einer halben Stunde (immerhin Hälfte der reinen Spielzeit) kamen die Puppen dann ins Spiel und sorgten für einige nette Momente. Leider nur nett, wirklich düstere Stimmung kam in dem Haus nicht immer auf. Zu wenig Schattenspiel, zu wenig klaustrophobische Horror-Atmosphäre. Aber rasant war es schon, leider wie gesagt nur zwei Opfer - wenn auch die eine Zicke hätte meinetwegen auch noch gern hätte dran glauben können. Dafür sah man jedenfalls fast ihre … - leider blieb einem dieser Einblick aber dann doch verwehrt. Was soll man noch sagen? Immerhin stimmt die Dramaturgie, die Puppen selber haben Style, auch der Schlussgag ist nett anzusehen. Für eine Fortsetzung wird es nicht reichen aber immerhin wieder ein (solider) Genre-Beitrag. Nicht so ausgefeilt wie der letzte “Chucky” Film, besonders was Abwechselung und Co. Anbelangt, aber dafür sind diese Puppen recht böse und bieten mehr “Horror” als der kleine Quälgeist.

Fazit: Kurzweilige Unterhaltung für Freunde von Killer-Puppen aus der Feder von Charles Band!

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