Review

Also das nenne ich doch mal einen Reinfall. Da war meine Vorfreude auf diesen Film so groß und am Ende bzw. während des (fast) ganzen Films wurde ich maßlos enttäuscht. Umso ärgerlicher finde ich das ausgerechnet so ein mäßiges Werk von Ju-On Erschaffer Takashi Shimizu stammt. Dabei hat er doch schon mit Marebito bewiesen dass er auch noch andere gute Filme außer Ju-On oder Grudge Filme drehen kann. Ich hoffe dass Reincarnation ein Ausrutscher von Shimizu war. Vermisst habe ich in Reincarnation alles was ich an Shimizus anderen Filme so geliebt habe. Aber es gibt noch einen weiteren Grund zur Enttäuschung, denn Reincarnation ist einer der Acht Filme der zu dem "8 Films To Die For" Event gehört. Filme die angeblich zu Hart fürs Kino sind. Also ich weiß ja nicht so genau wie empfindlich die Amerikaner sind aber in Deutschland sollte Reincarnation problemlos mit einer FSK 16 Freigabe durchkommen. Alles lässt also darauf schließen dass dieses ganze Event nur ein großer PR Gag ist.

Dabei fing Reincarnation doch so gut an. Nach einer langen Zeit bin ich bei den Schockeffekten mal wieder zusammengezuckt. Die ersten 30 Minuten machen durchaus den Eindruck dass es immer besser wird doch dann bricht plötzlich alles zusammen, der Film kommt nach 40 Minuten einfach nicht mehr weiter voran. Der komplette Film plätschert danach nur noch so vor sich hin. Shimizu bedient sich an so ziemlich jeden J-Horror Film der letzten Jahre und davon leider kaum an seine eigenen. Das einzige was Shimizu aus seinen alten Filmen übernommen hat ist die Grudge Thematik die in diesem Film absolut nicht funktioniert. Die Story klingt ja eigentlich interessant, ein verrückter Doktor richtet ein Blutbad in einem Hotel an und Jahre später will ein Regisseur diese ganze Geschichte verfilmen. In einem verfluchten Hotel ist Grusel ja prakitsch schon vorprogrammiert, und mit einigen Überraschungen kann man bei solchen Geschichten ja eigentlich auch rechnen, doch es passiert einfach nichts. Trotz einiger gute Effekte und eine gruselige Geschichte hat der Film kein einziges Highlight. Gegen Ende hin geht dann alles den Bach unter, der Film wirkt nur noch überzogen und ziemlich vorhersehbar. Ab dem Zeitpunkt wo sich die Schauspieler in dem verfluchten Hotel auf ihre Rolle vorbereiten dachte ich dass der ganze Film auch wirklich in diesem verfluchten Hotel spielt, doch dass war nicht der Fall. Der gesamte Anfang ist eigentlich völlig unnötig. Auch die Kulisse war einfach nicht gruselig genug. Eigentlich ist nichts passiert was ich gerne sehen wollte. Die ganze Wiedergeburts Geschichte war einfach völlig unpassend und hat meiner Meinung den ganzen Film runtergezogen.

Komme ich mal zu den wenigen guten Dingen des Films. An den ersten 40 Minuten gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen. Shimizu bietet hier gewohnte J-Horror Qualität mit einigen gelungenen Schockern. Die Effekte können sich auch durchaus sehen lassen, die Zombies sehen schön creepy aus und sorgen für ein paar Grusler. Und dass wars auch schon, nach 40 Minuten sind Shimizu und seiner Crew wohl die Ideen ausgegangen. Ich will hier mal dass Ende erwähnen dass einfallsloser nicht hätte ausfallen können, keine Überraschung und kein Schlag in den Magen.

Fazit:
Über Reincarnation gibt es nicht mehr viel zu sagen, der Film ist einfach unspektakulär. Für Neueinsteiger im J-Horror Bereich die auch Takashi Miike`s The Call mochten können bei Reincarnation ruhig mal einen Blick riskieren. Mir fehlte einfach alles was einen guten (J)Horrorfilm ausmacht. Das habe ich alles schon so oft gesehen dass mich die ganze Geschichte kein bisschen mehr gruselt. Der Film ist eindeutig kommerziell ausgerichtet und dürfte keinen Horrorfan mehr aus den Sessel hauen. Takashi Shimizu beweist hier eindeutig wie kein Horrorfilm mehr aussehen sollte, denn langsam hat der Brainbug das Prinzip vollkommen ausgelutscht. Von einem Takashi Shimizu ist man da eigentlich viel besseres gewohnt. Keine Spur von einer kranken Atmosphäre und Innovation . 5/10 Punkte (Dennoch hat der Film aber eine enorme Bier und Partytauglichkeit).

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