Review

Der Trailer zu „The Marine“ deutete die Marschrichtung bereits an. Es schien ein Projekt im Stile der 80er Jahre zu werden, in dem ein Muskelbepackter Held loszog um gutes zu tun. Mehr Handlung brauchte man damals nicht und mehr Handlung brauche ich auch 20 Jahre später nicht. Und genauso ist auch „The Marine“.

Hier tritt WWE Star (und Rapper) John Cena an um sich die neue Actionkrone aufzusetzen, die seine Kollege The Rock leider nie ganz übergestreift bekommen hat. Auch wenn The Rock der bessere Darsteller mit wesentlich mehr Charisma ist, hat Cena aber den besseren Actionfilm bekommen. Und viel zu spielen hat er auch nicht als entlassender Ex-Marine der nach der Entführung seiner Frau, Jagd auf die Kidnapper macht. Dabei wird die Handlung so straight gehalten wie es für so einen Film nötig ist. Er beinhaltet nicht die ganzen nervigen Nebenplots der komischen Seagal Filme der letzten Jahre, sondern bleibt einfach strukturiert.
Denn hier geht es um Action und Explosionen und davon gibt es gleich reichlich. Teilweise schön übertrieben, wird hier fast alles in die Luft gejagt was in den Sümpfen Australiens (der Film spielt aber in Amerika) zu finden war. Zwar manchmal von CGI unterstützt, aber sonst sehr schön Handgemacht, mit riesigen Feuerbällen und viel wuchtigem Krawumm. Das der Held dabei gerade noch so aus dem Fenster springen kann, während hinter ihm alles in die Luft fliegt ist einfach so herrlich. Und auch sonst bekommt man das was man sehen will. Etliche Faustkämpfe, eine Autoverfolgungsjagd, einige Schießereien und vor allem die schönen Feuerblumen wenn ein Maschinengewehr in Aktion tritt. Alles ziemlich Old-School, auch wenn CGI eingesetzt wird. Aber wir sind nun mal im Jahr 2007 und das gehört so was inzwischen dazu. Und glücklicherweise hält sich der Einsatz der Computereffekte wirklich in grenzen.

Cena ist dabei sicherlich nicht gerade der Mann mit den 100 Gesichtern, aber für seinen ersten Film zieht er sich ordentlich aus der Affäre und macht bei der Action eine gute Figur. Dabei sind die 5 Minuten zu Beginn schon eine herrliche Hommage an die gelungenen Actioner vergangener Tage, als ein Befehlsverweigernder Actionheld noch vernünftig mit einer knackigen Actionszene in den Film eingefügt wurde. Hier sind auch die meisten Unterschiede zur PG-13 Fassung zu finden. Denn ein brechendes Genick, eine Erschießung eines Terroristen durch den Rücken oder einen Gegner als Schutzschild zunehmen und von mehreren Schüssen niederstrecken zu lassen, wäre der MPAA schon aufgestoßen. Sonst ist der Gewaltpegel aber niedrig, was mich hier aber überhaupt nicht gestört hat.

Doch was mich am meisten überrascht hat: Ich habe schon lange nicht mehr einen so lustigen Actionfilm mit teils toll absurden Dialogen oder Charakteren gesehen. Allen voran Robert Patrick mit sehr viel Spaß an seiner coolen Rolle. Dabei bin ich mir sicher dass er etliches in die Rolle selbst hineingebracht hat und man hat ihn schon lange nicht mehr mit so viel Fun bei der Arbeit gesehen. Ob es der geile Terminator Joke ist, seine Antworten auf Situationen, seinen Mienenspiel oder solche Sachen wie der Anruf um sein Fernsehabo anzuschließen, sind einfach großartig und habe ich in dem maße einfach nicht erwartet. Einige Szenen sind sogar Kultverdächtig. Vor allem die Momente mit Anthony Ray Parker sind verdammt lustig. Seine Rolle regelt alles weg und bringt einem mit seinen Gesichten (Blame Game, Racist Card, Rock Candy…ja das müsst ihr schon selbst sehen) immer wieder lauthals zum lachen. Kurz vor seinem Abgang hat er dann noch eine Summercamp Geschichte parat die so trocken und absurd erzählt wird das man sich kaum noch halten kann.

Leider sehen das nur wenige so, wie die Bewertungen in der IMDB und die Einspielergebnisse zeigen. Denn Der Film hat aber alles was man von einem gelungenen Actionfilm erwartet und bietet noch etwas mehr. Und als ob das nicht schon genug wäre für uns Männer, bekommen wir auch noch heiße Chicks geboten; allen voran natürlich „Nip Tuck“ Schnecke Kelly Carlson.


FAZIT:

Yeah! Es ist der Hit den ich mir erhofft habe. Viel übertriebene, aber meist Handgemachte knackige Action, bei einem dünnen Plot, sowie mit einen Darsteller dem ich weitere Vehikel dieser Klasse gönne und einen famos aufspielenden Robert Patrick, der alle Trümpfe in der Hand hat. Dass der Streifen nebenbei noch etliche Kultverdächtige Szenen bietet und so viel gelungene Gags auffährt, hatte ich nicht erwartet. Deshalb bekommt er sogar noch einen Punkt mehr als ich sonst vergeben würde. Es ist Actionzeit!

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