"WWF-Filme" sind derzeit voll in Mode. Regieneuling John Bonito lässt in "The Marine" John Cena auf den sichtlich gealterten Ex-T1000 Robert Patrick (eine herrliche Homage an diesen gibts natürlich auch) los, dass es nur so scheppert im Karton.
"The Marine" sollte von allen strengstens gemieden werden, die von einem Actionfilm Realismus oder eine vernünftige Storyline erwarten. Wer jedoch mit den besten Kumpels und einem Kasten Bier mal wieder seinen Subwoofer ordentlich malträtieren will, der ist hingegen goldrichtig!
Rumgredet wird hier von Anfang an nicht. Im Alleingang plättet Wrestler Cena gleich zum Auftakt ein Dutzend arabische Terroristen, nur um sich anschliessend, entlassen und zurück in der Bilderbuchidyllen-Heimat, mit einem brutalen Gangster anzulegen, der zu allem Übel auch noch die bildhübsche Liebste in seine Gewalt gebracht hat. Ein absolut tödlicher Fehler, denn selbst die fetteste Explosion hält die Kampfmaschine Cena nun nicht mehr auf.
Runzelt man als Actionfan zunächst noch die Stirn über das anfängliche Stock-Footage aus "Rambo 3", so ist man doch spätestens mit der fetzigen, sehr schnell geschnittenen Überwältigung der Klischee-Terroristen Cenas wieder versöhnt.
Der "Marine" lässt sich fortan nicht mehr lumpen und es rumst und kracht, dass es eine echte Freude ist. Dinge explodieren in gigantischen Feuerbällen, die in der Realität nicht mal Feuer fangen würden, Magazine werden im fliegenden Wechsel leergeballert und auch der kompromisslose Nahkampf darf nicht fehlen. Auch wenn der Bodycount letztlich eher gering bleibt, dank absoluter Kurzweiligkeit, nicht vorhandener Logik und jeder Menge Klischees kann man als (B-)Action endlich mal wieder so richtig abfeiern. Bloss nicht ernstnehmen diesen Film, man kann es nur gebetsmühlenartig wiederholen! Dann sieht man auch die Logiklöcher nicht, die jedem noch so gigantischen Sumpf mühelos Konkurrenz machen.
Technisch ist "The Marine" letztlich wirklich ansehlich gelungen. Einzig den Shoot-Outs hätte ich eine noch besser Choreographie gewünscht. Aber hier liegt die Schuld eventuell auch ein wenig bei der ursprünglichen PG13-Konzeption, für die man sich logischerweise a la "Walking Tall" zügeln musste.
Gegen John Cena als neuen Actiondarsteller hab ich absolut nichts einzuwenden, da kann gerne mehr kommen in der Hirnaus-Actionecke! Ein Sonderlob gebührt aber "Terminator" Robert Patrick, der einen knackigen Bösewicht abliefert und vor allem durch seine "T1000"-Szene den Knallereffekt überhaupt auf seiner Seite hat.
Fazit: Total innovationslos und doof, aber dank hoch explosiver Action, markiger Sprüche und einem hohen Tempo ein absolut unterhaltsamer B-Actionkracher moderner Bauart.