Im sechsten und letzten Teil der Krimi-Komödien-Reihe geht es um den Mord am Bandleader Tommy Drake. Der nutzt in den ersten Minuten jede Gelegenheit, sich unbeliebt zu machen und so mangelt es auch diesmal nicht an Tatverdächtigen.
Nick und Nora begeben sich auf die Suche nach dem zeitgleich verschwundenen Klarinettisten Buddy Hollis und werden dabei von ihrem unfreiwilligen Führer "Clinker" durch diverse Jam-Sessions und Clubs geschleift. Dabei liefern dessen "Szene-Sprache" und Nicks "Anpassungsversuche" an selbige reichlich Stoff für Sprachwitz und komisches Mienenspiel.
("Zu diesem Kleid trägt Mrs.Charles den Mund immer offen.")
Da diesmal kein schrulliger Inspektor die Handlung "mitverfolgt" übernimmt Clinker die Rolle des "detektivischen Dummbatzen", der auch gleich das erste von Nick hart erkämpfte Indiz abfackelt.
Im Gegensatz zu den anderen Fällen arbeitet unser Held diesmal nicht eng mit der Polizei zusammen, sondern löst den Fall quasi im Alleingang. Die Auflösung auf der wiedereröffneten SS Fortune wird ihm dabei allerdings vom etwas unglaubwürdig überrumpelten Mörder durch ein an sich völlig unnötiges Geständnis etwas sehr einfach gemacht...
Es ist irgendwie schade, daß die Serie mit einer so "lustlosen" Beweisaufnahme beendet wurde.
Die andernorts geäußerte Ungewissheit über den Fortgang der Geschichte teile ich nicht. Die Serie und damit die Geschichte um den Privatdetektiv endet in diesem Teil mit Nicks letzten Worten: "Nick Charles zieht sich zurück !"
Das beide Hauptdarsteller im Verlauf der Reihe um 13 Jahre gealtert sind, fällt nur im direktem Vergleich zwischen Teil 1 "Mordsache Dünner Mann" (1934) und dem "Lied vom dünnen Mann" (1947) ins Auge. Doch die Drehbücher bauen immer wieder aufeinander auf und zeigen schlüssig, daß zwischen diesen Fällen auch in der Fiktion etliche Jahre liegen (müssen) Die Rückblenden auf den aufwachsenden Nick Junior und die Tatsache, daß auch Filmhelden mal "müde werden" und nicht mehr in ihre Schuhe kommen, bringt uns die Charaktere näher und vermitteln Menschlichkeit und Überzeugungskraft.
Mein Fazit: Auch wenn der sechste Teil etwas weniger Dynamik versprüht, als seine Vorgänger, so ist er durch die glaubwürdig gealterten aber immer noch schlagfertigen Charaktere nichtsdestoweniger ein unverzichtbarer Bestandteil der Kriminalkomödien "Dünner Mann"
Ich schaue mir die komplette Staffel seit Jahren mindestens einmal pro Jahr an und geniesse jedesmal wieder das hervorragende Spiel der Darsteller ohne große Spezialeffekte.
10 von 10 Punkte