Dead Men Walking (2005)

Nicht dass ich durch die eine oder andere Rezension auf dieser Seite nicht gewarnt war - sicher hatte ich gewusst was mich mit "Dead Men Walking" erwartete. Allein ich konnte oder wollte (mal wieder) nicht glauben, dass mich dieser Zombiestreifen nicht doch einigermaßen unterhalten könnte. Zombies im Zuchthaus... einfach zu verführerisch.

Mit einer entsprechend angepassten Erwartungshaltung ließ ich mich dann auch relativ unvoreingenommen auf die denkbar krude, uninspirierte, aber kontextbezogen ja eigentlich auch recht überflüssige Story ein. Wollte ich doch nur einmal wieder einen schön düsteren, desolaten Schocker mit gefrässigen lebenden Leichen sehen. Und ja, die Infektion der Knastbewohner durch gegenseitiges Anspucken mit erbrochenem Blut (auch noch in der Kantine, beim Essenfassen!), das wirkt dann schon irgendwie herrlich blöd. Und sogleich entscheidet sich die Frage, ob diese Art der Tröpfcheninfektion denn nun als freiwillig oder unfreiwillig komisch zu bewerten ist, zugunsten des Films für die selbstironische Interpretationsmöglichkeit.

Doch leider folgen alsbald sichtlich ernstgemeinte und auf bedeutungsschwanger getrimmte, tatsächlich aber nur reichlich drollige Dialoge, deren Funktion wohl sein soll, etwas emotionalen Tiefgang beizusteuern. Wirkungstechnisch geht dieses (pseudo-)tiefgründige Geschwätz jedoch innerhalb der hirnrissigen Story gnadenlos nach hinten los - im Gegensatz zu den Wummen einiger (noch nicht infizierter) Gefängniswärter, die im Rahmen der verhängten Quarantäne bald auf jeden ballern, der sabbert, seltsam die Augen verrollt, oder angekotzt durch die Gegend läuft (kein Wortspiel beabsichtigt).

Hätte man ferner besser nicht versucht, noch alibimäßig irgendwelche Identifikationsfiguren innerhalb der Handlung zu platzieren (alleine die Stereotypen hier zu benennen lohnt nicht die Mühe) und krampfhaft ein paar Fäden an Nebenhandlung einzuflechten (die tatsächlich noch unbedeutender und unlogischer als die Haupthandlung geraten sind), dem Film hätte es wohl kaum zusätzlich zur Schande gereicht. Somit behauptet das recht derbe und wüste Splatterfest gar ein Quentchen an Niveau, was den Gesamteindruck jedoch nur noch lächerlicher erscheinen lässt.

Fazit: Nicht nur von einem guten Zombiefilm ist "Dead Men Walking" Lichtjahre entfernt, sondern selbst noch von eher durchschnittlichen Vertretern des Genres. (2,5 / 10 Punkten)