Mongolian Ping Pong(Rapid Eye Movies) Bilike, ein kleiner Junge aus der mongolischen Steppe, findet im Fluss einen treibenden Tischtennisball. Da er noch nie Kontakt zur modernen Gesellschaft hatte, kann er mit diesem mysteriösen Objekt nichts anfangen. So ersinnt er sich allerlei Geschichten und Märchen um diesen Gegenstand.Als er eines Tages herausfindet, dass dieser Gegenstand der „Nationalball Chinas“ ist, macht er sich, in Begleitung seiner beiden Freunde auf, den Ball nach Peking zurückzubringen. Schnell wird er auf diesem Trip von der Realität eingeholt, denn Peking ist zu weit entfernt, um auf zwei Pferden und einem Moped dort hinzukommen.Da nur sehr selten Filme aus der Mongolei in unseren Breitengraden zu sehen sind, habe ich mich auf diesen Film sehr gefreut. Wie erwartet, ist dieser streckenweise sehr ruhige Film humorvoll inszeniert. Alleine die Kontakte des kleinen Bilike mit der modernen Gesellschaftsform und ihrem Konsumverhalten sind schon amüsant. Auf der einen Seite die alten Traditionen, auf der anderen moderne Einsprengsel von Konsumgütern. Landschaften wirken hier wie Gemälde, die unterbrochen werden durch hindurch laufende Gestalten. So wie so ist der ganze Film traumhaft fotografiert und inszeniert worden. Der Zuschauer schwelgt in Farben und Geräuschen einer fremden Welt. Gedacht war dieser Film als Hochschularbeit des Regisseurs Ning Haos zum Thema „Nationalball“, herausgekommen ist ein Kunstwerk, welches auf vielen Filmfestivals für Begeisterung sorgte, und hier nun von Rapid Eye Movies als wunderschöne Edition vorliegt. Das Bild ist ausgewogen ohne auffällige Fehler, der Ton wirkt räumlich, ist aber auf Grund der wenigen Soundeskapaden auch nicht so wichtig.Wer sich mal wieder die Zeit nehmen möchte, einen wunderbar ruhigen, mit leisem Humor gefüllten Film anzuschauen, dem sei Mongolian Ping Pong ans Herz gelegt! CFS
07/10