Review

Tomie Replay
(I-On New Media)

Mit Tomie Replay kommt, nur ein Jahr nach Tomie, die Fortsetzung der erfolgreichen japanischen Gruselserie auch endlich auf den deutschen Markt. Diesmal unter der Führung von Tomijiro Mitsuishi wird die Richtung anders als im Vorgänger gleich in Richtung unheimlicher, brachialer Horror gelenkt. Für einen Debütfilm liefert der Regisseur hier eine wirklich solide Arbeit. Kernpunkt ist wieder das Mädchen Tomie, welches plötzlich auftaucht, und alle Männer in der Umgebung in eine geistige Verwirrung stürzt, während das weibliche Geschlecht mit ausgeprägten Misstrauen und Eifersucht auf sie reagiert. Die Hauptrolle der unheimlichen und verführerischen Tomie wird hier von der jungen Mai Hosho gespielt, welche schon im drastischen Suicide Circle mitspielte. Alleine der Einstig in Tomie Replay ist spannend, drastisch und sehr intensiv. Zu Beginn hört man die Tomie – typische Soundapokalypse, welche sich als Markenzeichen der mittlerweile auf sieben Teile angewachsenen Reihe bewährt hat. Ein kleines Mädchen wird mit Fieber und starken Schmerzen in ein Krankenhaus eingeliefert. Was jedoch ihr extrem angeschwollener Bauch den Ärzten offenbart, übersteigt deren Vorstellungskraft. Hier werden Erinnerungen an die Fliege 2 wach, wo eine ähnliche Szene für unangenehmen Grusel sorgte. Einige Tage später trifft ein junger Mann auf eine nackte Frau, die ihn bittet, ihn mit nach Hause zu nehmen. Dieser, für einen alleinstehenden Mann wahrscheinlich selbstverständlichen Akt der Nächstenliebe, lässt den jungen Mann allerdings Tage später für seine Freunde nicht mehr wiedererkennen, scheint er sich doch unter dem Einfluss der jungen Dame völlig verändert zu haben.
Diese Fortsetzung zeichnet sich durch einen teils recht düsteren Grundton aus, der durch eine kühle Bildgestaltung und einen oft sehr gemeinen Humor unterstrichen wird. Hier findet plötzliche, unerwartete Gewalt statt. Der spontan eintretende Tod wird immer mit einem kleinen visuellen oder audiounterstützten Effekt hervorgehoben, wobei man sagen muss, dass nicht jeder Schock für ein westliches Publikum nachvollziehbar ist. Hier werden dann die kulturellen Unterschiede in der Wahrnehmung der verschiedenen Sehgewohnheiten besonders deutlich. Es muss jedoch deutlich gesagt werden, das Tomie Replay seinem Vorgänger an Spannung weit überlegen ist, die Schocks sitzen intensiver, dazu kommt eine wesentlich geheimnisvollere und mysteriösere Grundstimmung mit teils wirklich expliziten Gewaltdarstellungen. Stilistisch gleicht sie der the Grudge – Reihe, allerdings gilt auch hier, ähnlich wie bei den Freddy Krüger – Filmen, Leichen pflastern ihren Weg, und sie kommt immer wieder zurück.
Wieder liefert die Firma I-On New Media saubere Arbeit. Das Bild ist sehr gut aufgearbeitet worden, der Ton erweist sich noch um einiges besser als bei Teil eins, da hier ein sehr räumliches Hörvergnügen eintritt. An Bonusmaterial hat man diesmal gespart, außer einem Trailer und den Programmhinweisen ist nichts zu finden. Für Fans des Mangas oder des ersten Tomie – Films ist Tomie Replay auf jeden Fall zu empfehlen, Freunde von japanischen Gruselfilmen werden mit Teil zwei der Reihe ebenfalls auf ihre Kosten kommen.

CFS

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