Der pubertierende Paul ist gerade umgezogen und wohnt mit seiner drepressiven Mutter in einem heruntergekommenen Mietshaus. Als er den ebenfalls sozial verwahrlosten Sebastian kennenlernt, ändert sich sein Leben rapide. Die zwei halbstarken Jugendlichen sind fortan unzertrennlich und versuchen in einer alten Lagerhalle dem Alltag zu entfliehen. Nichtsahnend der Gefühle, die sein Freund für ihn hegt, gibt sich Paul immer mehr dem Sog des vermeindlichen Freundes hin. Was dann schließlich mit einem kleinen Ladendiebstahl beginnt, endet in einem Fiasko. Denn kurzerhand entführen die Beiden, angetrieben vom etwas älteren Sebastian, die masochistisch veranlagte Kassiererin Sonja. Es beginnt ein bedrückendes Geduldsspiel zwischen sexueller Begierde und Gewissen.
"Keller" ist ein düsteres und spannendes Jugenddrama, beklemmend und mitreißend zugleich. In dem beachtlichen Erstlingswerk, geschrieben und verfilmt, von Eva Urthaler liegen die Stärken besonders in der einfühlsamen Darstellung der ersten sexuellen Gehversuche der zwei Jugendlichen. So spürt man selbst als Zuschauer eine Art voyeuristischen Adrenalinkick, der nicht zuletzt durch die atrraktive Elisabetta Rocchetti geschürt wird.
Leider mündet das großartige Finale in einem unbefriedigenden Schluss und man wird, nach dem sprichwörtlichen Höhepunkt, mit einigen ungeklärten Fragen zurückgelassen. Trotzdem bleibt ein durchweg positiver Gesamteindruck zurück, demzufolge man den Film auch ein zweites Mal ansehen kann.