Castle of Blood, ein Traum von einem Film. Ob man den Cauchemar nun innerhalb oder außerhalb des Filmgeschehens wahrnimmt, d. h. als wohlgefertigte Erschreckensgeschichte, die einen trefflich unterhält, oder aufgrund der Erkenntnis herausgeworfenen Geldes ob einer langatmigen, recht hanebüchenen und doch eher miserabel fundierten Geschichte, mag jeder für sich entscheiden. Bei mir schien jedoch eher letzteres der Fall zu sein, und das hat folgende Gründe:
Zum einen schien mir die musikalische Untermalung, ja, schlechthin die gesamte Vertonung, eine nervtötende Wirkung zu erzielen.
Zum anderen mag zwar als positiv anzusehen sein, dass der Film auf lächerliche Spezialeffekte verzichtet (Computeranimationen waren 1970 aber generell noch nicht en vogue, was u.a. auch technische Gründe hatte); es ist jedoch auch nicht viel besser, einen scheinbaren Mangel in der Darstellungsweise dadurch zu glätten, dass man aus allem, noch so banalen, Schreckensmomente herauspresst – wie zum Beispiel in der Szene, in der der Journalist zum ersten Mal durch den Schlossgarten schleicht und sich dann von gefahrvoll vom Baume herunterhängendem Geäst anfallen und beinahe umbringen lässt.
Drittens sind die Figuren sehr flach gezeichnet. Es gibt die mutmaßlich böse und die mutmaßlich gute Schwester, den augenscheinlich hohlhirnigen Prügelknaben, der alles kaputtschlägt, was ihm in die Quere kommt, den etwas irren Metaphysiker, dessen Disposition nicht ganz einzuordnen ist, Eifersucht, Staub, Granit und Spinnenweben.
Viertens gibt es auch etwas nicht, und das sind Handlungsreichtum, gelungenes Unheimlichkeitskolorit und Spannung.
Fünftens, und das ist nebenbei ein Grund für viertens, weiß man bereits mindestens kurz bevor etwas passiert, dass es genau oder ungefähr so passiert, wie man sich denkt, dass es passieren würde.
Allein das Ende ist für einen Schreckfilm ganz nett, auch wenn man schon lange vorher wusste, dass es so ausginge. Dennoch ensteht zwischenzeitlich ein Fünkchen Hoffnung, dass vielleicht auch anders und unerwartet enden könnte, was so klischeehaft wetteifrig begann.