Review

Tommy ist mit seiner Familie in ein neues Haus gezogen und findet da zufällig eine alte Kiste auf dem Dachboden. In dieser befinden sich das Tagebuch des Vormieters und ein mysteriöser, antiker Wandspiegel, den Tommy prompt in seinem Zimmer aufhängt, obwohl in dem Tagebuch beschrieben wird, dass einst eine unheimliche, dunkle Macht von jenem ausgegangen ist.
Von besagten dunklen Kräften merkt Tommy erstmal nix bis seine Freundin aus unerfindlichen Grund nach einem Besuch bei ihm vor ein Auto springt.
Vom Verlust der Holden stark getroffen, verfällt Tommy immer mehr der Depression und wird darüber hinaus von grauenerregenden Alpträumen und Visionen verfolgt, in welchen ihn seine tote Freundin heimsucht.
Als er bemerkt, dass die Macht, die von dem Spiegel ausgeht, langsam Oberhand über ihn gewinnt, ist es bereits zu spät und Tommy verwandelt sich in eine
mordhungrige Kreatur und richtet ein Massaker an ...

Storymäßig hat BLACK PAST also schon einigermaßen was zu bieten, auch wenn der Plot ... ehrlich gesagt, fürchterlich plump in Szene gesetzt ist und zeitweise auch nur sehr zah vorankommt.

Dazu tragen allen voran die dilettantischen Laienschauspieler und die ober-amateurhafte
Produktionsweise bei.
Alle Akteure scheinen weder über schauspielerische Erfahrung, noch über Deutsch-Kenntnisse zu verfügen (was auch an den lachhaften Dialogen bzw.
der Synchro liegt [siehe z. B. Gespräche am Telefon]) und sind nebenbei bemerkt unglaublich hässlich und schlecht gekleidet (zutiefst 80er Jahre-Style).......... also, besonders die DarstellerINNEN .......... bäää .... sind definitiv
keine "Hingucker" !!!

Eine sehr unprofessionelle Kamera-Arbeit und billigste Sets a la bei Oma im Wohnzimmer machen dann den Amateurfilm-Charakter eigentlich perfekt,
was durchaus positiv aufgefasst werden darf ...

Denn alles obenaufgeführte trägt hauptsächlich zur Belustigung des Zuschauers bei, so dass es (besonders in geselliger Runde) eine wahre Freude ist sich über besagte Dämlichkeiten aufzuregen.

Dennoch hebt sich BLACK PAST aber eindeutig von allen "Bitte lächeln"-Home-Videos
ab, welche zwar auch oft ganz "brutal" ausfallen können.
BLACK PAST nimmt in dieser Hinsicht allerdings extremste Formen an.

Der Splatter-Gehalt ist dem zufolge sehr hoch ... höflich ausgedrückt.
Zu deutsch : es wird gesplattert was das Zeug hält !!! Arm ab, Bein ab, Hirn, Gedärme, hier ne Kettensäge, da ne Machete und Blut in Strömen !!!!
..... Jedem Gorehound wird das Herz aufgehen !!!
Obendrein sind alle Effekt (bis auf wenige Ausnahmen [einem Baby, dem der Kopf abfällt]) sehr sehr gut gemacht und die wenigen schlechten sind dafür umso lustiger.
In dieser Hinsicht geht der Film echt an Belastbarkeitsgrenzen und kommt locker an den folgenden, bekannteren Ittenbach-Film "PREMUTOS" ran, übertrifft
ihn sogar stellenweise.

Dazu kommt noch, dass der Film es schafft eine (für einen Amateurfilm) sehr ernste und düstere Atmosphäre zu erzeugen. Angst kriegt man zwar nicht und Schock-effekte halten sich auch in Grenzen, aber Tommys Martyrium kommt
gut rüber.

Im Bezug darauf könnte man BLACK PAST sogar als Metapher für das Leben eines pubertierenden Jugendlichen sehen, der, da er weder mit seiner Familie klarkommt, noch in der Schule was gebacken kriegt, eines Tages völlig austickt und ein Blutbad anrichtet ...........
......... da ist jetzt vielleicht etwas zuviel reininterpretiert, aber
so kann man das durchaus sehen, wenn einem die alltäglichen Qualen der Pubertät noch geläufig sind ......

Schwächen zeigt der Film hauptsächlich im zu häufigen Gebrauch der "Traum"-Technik.
Der Großteil der Handlung ist eigentlich nur Bestandteil von Tommys Alpträumen, aus denen er immer wieder schweißgebadet aufwacht. So richtig zu Potte kommt der Film erst sehr gegen Ende.

Mein Fazit aber trotzdem :
Ein Splatterspaß und Gore-Fest aller erster Klasse !!!
Der Regisseur hat den Streifen ja ohne kommerziellen Hintergedanken nur mit ein paar Kumpels und eigentlich nur für seinen engsten Bekanntenkreis gedreht und
dass dabei ne Menge Spaß im Spiel war kommt dabei sehr gut rüber.
Er hat es aber damit wahrscheinlich ungewollt geschafft die Wunschträume vieler Gorehounds zu erfüllen, denn BLACK PAST ist ein Splatterfilm, wie man ihn sich vorstellt und selber drehen würde.


Noch ein Tip vin mir :
Achtet mal auf den Sountrack !!!
Den liefern einpaar amateurhafte Alternativ-Rockbands. Trotzdem ein wahrer, sehr stimmiger Ohrenschmaus.

Details
Ähnliche Filme