Inhalt:
China im Spätmittelalter. Im Gebirge Sun Sha, am Fuße des Berges Shao Shishan, dort liegt das sagenumwobenste Kloster der Welt..., das Kloster der Shaolin, legendär durch die Kunst des KungFu, welche dort ihren Ursprung hat.
Viele junge Männer in China wollen ihren Traum verwirklichen, dort die größte aller Kampfformen zu erlernen...!
Auch der junge Cheng (Faan Dung-Yue) will dort das KungFu der Mönche erlernen.
Zudem will er der von seinem Vater und einer Ehevermittlerin geplanten Eheschließung mit der so pummeligen wie widerspenstigen Shao Chai (Chiu Liu-Liu) entgehen, die zudem aber über ein starkes KungFu verfügt!
Sein Herz gehört eher der aparten Mai Ling (He Qing), welche aber daran verzweifelt, dass Cheng nun über einige Jahre von ihr weitestgehend getrennt sein wird.
Cheng wird im Kloster aufgenommen. Sein Meister ist der gestrenge Heng Tak (Sek Kong), doch dieser lässt die Schüler vor allem schwere Arbeiten vollführen, Holzhacken, Küchendienst, Getreide mahlen..., und so weiter.
Die Stimmung unter den Schülern verschlechtert sich..., darunter viele junge Männer vom Lande, wie "Gummi" und "Eichhorn"..., ihre richtigen Namen haben im Kloster keine Bedeutung mehr...!
Ein ehemaliger Priester des Klosters..., später "langhaariger Mörder" (Wang Chi) genannt, weil er auch vor Mord nicht zurückschreckt, fordert die Mönche immer wieder zum Kampf heraus!
Der Abt des Klosters geht darauf nicht ein..., die Mönche kämpfen nicht einfach nur um des Kämpfens Willen.
Um seiner Forderung Nachdruck zu verschaffen, überfällt Langhaar die Mönche.
"Eichhorn" wird schwer verletzt..., und "Gummi" sogar getötet!
Jetzt erst lehrt Heng Tak den Schülern..., wie man richtig kämpft!
Und Heng Tak sucht sogar den Kampf mit Langhaar..., doch das widerspricht den Regeln des Klosters.
So will denn Cheng nach einem harten Training in der Technik des "Chop-Kicks" seinen toten Kameraden rächen..., es kommt zwischen ihm und Langhaar zum erbarmungslosen Show-Down.........
Fazit:
Im Jahre 1985, also in der Spätestphase des Old-school-Eastern, legte Regisseur Hua Shan noch einmal diese altbekannte Story "Schüler lernt im Shaolin-Kloster KungFu, und rächt einen getöteten Nahestehenden" für die Studios von "San Yang Film Productions Co." und "Waikiki Enterprise Co." in Hongkong.
Wobei es sich zwar um Studios aus Hongkong handelt, dieser Streifen aber wohl größtenteils in der rotchinesischen Volksrepublik gedreht worden sein dürfte.
So ähnelt denn einiges dem allerersten rotchinesischen Eastern, "Shaolin temple" von 1982, dem Startpunkt der Kariere von Jet Li, und dem Beginn einer kurzen Ära des rotchinesischen Eastern nach dem Old-school-Schema, einem sterbenden Genre.
Zu Beginn der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts lockerten sich die Dinge in der Volksrepublik auch bezüglich des Filmschaffens.
Hatte Mao Zedong die Kampfform des KungFu noch als "Unfug aus der Zeit des Feudalismus" gebrandmarkt, so sah sein Nachfolger Deng Xiao-ping all dies liberaler..., und so entstanden in den frühen bis späten 80ern einige Old-school-Streifen in der Volksrepublik, auch in Coproduktion mit den in diesem Sektor ja wesentlich erfahreneren Studios in Hongkong.
So denn auch dieser Eastern "Disciples of Shaolin", mit auch mir weitestgehend unbekannteren Darstellern, und dem Grund-Schema eines KungFu-Films mit Shaolin-Kloster-Background, wie ja auch der stilbildende, rotchinesische Pionier-Eastern "Shaolin temple".
Hua Shan (sein bekanntester Streifen in Deutschland dürfte "Soul of the sword", dt. Titel "Ti Lung - Das blutige Schwert der Rache" -siehe mein Review auf dieser website- sein) drehte hier einen Eastern, der keine richtige Hintergrundgeschichte beinhaltet, der vom Anfang bis zur ca. 60. Minute eher aus Episödchen um einen Shaolin-Schüler und dessen Kameraden sowie dem Streben der Regie die räumliche Offenheit durch weite Landschaften und originäre Shaolin-Stätten -die eine "freundliche" Atmosphäre schaffen- darzulegen, besteht.
Das ist zwar ganz lustig bzw. interessant anzuschauen, doch mit der Zeit auch für den Betrachter etwas unbefriedigend..., denn wo kein roter Faden ist, da will auch keine Spannung aufkommen..., und die Dinge dümpeln eher so dahin.
Erst durch einen Bösewicht, der die Mönche zum Kampf zwingen will, und dabei vor nichts zurückschreckt, nimmt die Spannung zu, werden die Dinge denn dramatischer, und bekommt das Training und die Action mehr Drive!
So bekommt denn der Streifen noch hinsichtlich seiner Storyline die Kurve..., spät, aber immerhin. Story, Action, Shaolin-Tempel-Atmosphäre und die räumliche Weite können erst im letzten Segment des Films eine durchaus stimmige Symbiose eingehen.
Zuvor geht ein Schüler seinen Weg, raus aus seiner Heimat einer drohenden Zwangsehe entfliehend, will KungFu erlernen, hat aber erst mal ´niedere´ Arbeiten zu vollführen..., und die Mitschüler sind schwächlich, infantil und wenig geistesgegenwärtig. Daraus soll sich noch etwas Witz speisen..., aber der Streifen kann als Komödie kaum was herhalten.
Erst durch einen Villain erhält das ganze mehr Würze..., na ja, immerhin, und der letzte Eindruck ist ja immer der Frischeste.
Die Darsteller sind denn auch weitestgehend unbekannt, auch einem Eastern-Vielseher sagen die Namen kaum etwas.
Faan Dung-Yue ist hier der Held, ist von den Schülern noch der Zielstrebigste, und schon von daher ein Lichtblick. Zudem fightet er agil und technisch beschlagen.
Sek Kong ist der gestrenge Sifu..., sein Training ist indes so subtil und mit dem eigentlichen KungFu hinterm Berg haltend, dass es nicht nur die Schüler frustriert, sondern auch beim Betrachter ein Übermaß an Geduld verlangt.
Wang Chi ist der Villain, der fast plakativ böse ist, und seine kaum richtig motivierte Gewaltbereitschaft offen zeigt, und Mord nur Mittel zum Zweck ist.
Immerhin bringt seine Figur denn Drive in die Sache, und zwingt auch die Shaolin aus einer gewissen Lethargie.
Die weiblichen Rollen sind eher sekundär..., werden von der niedlichen He Qing und der kompakt-kleinen Chiu Liu-Liu ausgefüllt.
Im letzten Segment spielen Training und KungFu denn die Hauptrolle..., und es werden hier rasant-dynamische Fights geboten, Tempo und Technik stimmen..., letzteres vielleicht ein bisschen zu sehr.
Die Duelle sind so exakt choreographiert, dass es mitunter so aussieht, als ob die Protagonisten MITEINANDER agieren, statt "eigentlich" gegeneinander.
Rasanz und Drive stimmen aber..., und der geneigte Eastern-Fan kann mit all dem denn noch gut leben, wenn man den Anspruch etwas runterschraubt.
So gelang denn Hua Shan erwartungsgemäß kein großer Klassiker des Genres.
Aber ein noch insgesamt solider Spät-Eastern mit klassischem Story-Ansatz, rasanten Fights und dem gewissen Flair rotchinesischer KungFu-Filme.
Das reicht für etwas wohlwollende, ordentliche 6,5/10 Punkte, die sich dieser Eastern vor allem im letzten Drittel noch erfighten kann.