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„Yeh Lamhe Judaai Ke“: Ein fragmentierter Film, der Träume und Enttäuschungen vereint

Achtung: Spoilerwarnung

„Yeh Lamhe Judaai Ke“ (2004) ist ein Film, der mehr für seine Produktionsgeschichte als für seine Handlung in Erinnerung bleibt. Ursprünglich 1994 unter dem Titel Jaadoo begonnen, wurde der Film über ein Jahrzehnt später mit nachträglich gedrehten Szenen und einer völlig veränderten Geschichte fertiggestellt. Das Ergebnis ist ein fragmentierter und oft enttäuschender Film, der die Zuschauer eher verwirrt als gefesselt zurücklässt.

Das Grundkonzept der Geschichte, ein aufstrebender Sänger, dessen Erfolg zu einem Bruch in seiner persönlichen Beziehung führt, klingt nach einem vielversprechenden Ausgangspunkt für ein Bollywood-Drama. Shah Rukh Khan, in der Rolle des Dushant, bringt in den frühen Szenen seine gewohnte Energie und Präsenz mit, doch das Potenzial, das sein Charakter bietet, wird durch die chaotische Handlung und die unzusammenhängende Struktur des Films verschenkt.

Die größten Probleme von „Yeh Lamhe Judaai Ke“ liegen in seiner Inkohärenz und den sichtbaren Brüchen zwischen den Szenen von 1994 und den nachträglich gedrehten Teilen von 2004. Die plötzliche Einführung neuer Figuren und Handlungselemente – insbesondere der Mordplot – fühlt sich nicht organisch an, sondern wirkt wie eine erzwungene Erweiterung einer ohnehin schwachen Handlung. Die Nutzung von Body-Doubles, um die fehlenden Szenen mit Shah Rukh Khan zu füllen, ist offensichtlich und mindert die Immersion weiter.

Die Performances sind ebenfalls ein gemischtes Erlebnis. Während Shah Rukh Khan in den älteren Szenen noch mit seinem damaligen Charme überzeugt, wirkt der Rest des Casts – besonders in den nachträglich gedrehten Teilen – blass und uninspiriert. Raveena Tandon als Jaya hätte die emotionale Ankerfigur des Films sein können, aber ihr Charakter bleibt trotz der tragischen Wendungen unentwickelt und distanziert. Auch Mohnish Behl, der normalerweise solide Nebendarstellerrollen spielt, kann die unglaubwürdigen Wendungen seines Charakters nicht glaubhaft vermitteln.

Besonders enttäuschend ist der Versuch des Films, eine Mordmysterium-Geschichte in das romantische Drama zu integrieren. Die Enthüllung des Mörders und die Art, wie diese Handlungsstränge zusammengeführt werden, wirken amateurhaft und vorhersehbar. Die langsame Erzählweise führt dazu, dass das Publikum die Wendungen bereits weit im Voraus erahnen kann, was dem ohnehin schon schleppenden Tempo des Films zusätzlichen Schaden zufügt.

Auch musikalisch bleibt „Yeh Lamhe Judaai Ke“ hinter den Erwartungen zurück. Trotz der Beteiligung von Kumar Sanu und Asha Bhosle, zwei Größen der Bollywood-Musik, bleiben die Songs weitgehend unvergesslich. Der Soundtrack trägt wenig zur emotionalen Tiefe des Films bei und fühlt sich, ähnlich wie der Film selbst, wie eine Ansammlung von Versatzstücken an, die nie zu einem harmonischen Ganzen finden.

Es ist schwer, etwas Positives über diesen Film zu sagen, außer dass er als Kuriosität für Shah Rukh Khan-Fans interessant sein könnte, die seine Entwicklung als Schauspieler über die Jahrzehnte verfolgen wollen. Es gibt einen nostalgischen Wert in den frühen Szenen von 1994, als Khan noch am Anfang seiner Karriere stand. Doch das reicht bei Weitem nicht aus, um den Film zu retten.

Am Ende bleibt „Yeh Lamhe Judaai Ke“ ein Beispiel dafür, wie unglücklich ein Filmprojekt verlaufen kann. Die chaotische Produktionsgeschichte, das mangelhafte Storytelling und die schwachen Darbietungen machen es schwer, den Film zu empfehlen. Für Shah Rukh Khan-Fans mag es interessant sein, aber für den durchschnittlichen Bollywood-Zuschauer bleibt es eine mühsame und enttäuschende Erfahrung.










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